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Olympische Winterspiele 2022: Bundesrat setzt Arbeitsgruppe ein

Der Bundesrat hat heute eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Sie kommt bei einer allfälligen Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2022 zum Zug.

Südostschweiz
20.04.11 - 15:02 Uhr

Bern. – Im Hinblick auf eine Schweizer Kandidatur für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2022 hat der Bundesrat heute sein Vorgehen festgelegt. Der Entscheid, ob der Bund eine Kandidatur unterstützen will, soll bis im kommenden Oktober fallen. Ihr Interesse für die Winterspiele 2022 angemeldet haben bisher die Regionen Davos und St. Moritz, Wallis, Bern und Genf.

Für die Begleitung einer allfälligen Schweizer Kandidatur hat der Bundesrat nun eine interdepartementale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Das Bundesamt für Sport (Baspo) leitet die Gruppe. Verschiedene Bundesstellen prüfen die Kandidaturen darauf, ob sie die Vorgaben des Bundes erfüllen.

Bestehendes nutzen Klar ist für den Bundesrat, dass er keine pompösen Spiele unterstützen will. Olympische Winterspiele seien nur in einer «alpinen Landschaft» machbar, wenn vor allem die vorhandenen Anlagen genutzt werden können und die Wege zwischen den Austragungsorten nicht zu lang sind, hielt er bereits früher fest. Zentraler Punkt der Vorbereitungen für eine Kandidatur ist auch die Kostenfrage. Die Arbeitsgruppe soll die Kostenschätzungen für Sicherheit und Infrastruktur überprüfen. Vor allem bei diesen Kosten müsste der Bund den Kandidatenorten finanziell unter die Arme greifen. Die geschätzte Beteiligung des Bundes liegt bei 30 bis 40 Millionen Franken. Die Arbeit der Arbeitsgruppe soll bis im Herbst in einem Antrag des Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) an den Bundesrat gipfeln, ob der Bund eine Schweizer Kandidatur unterstützen soll. Zuvor sollen sich auch die betroffenen Kantone äussern können.

Vergabe im Juli 2015

Der Weg zu Olympischen Spielen in der Schweiz ist aber noch weit: Zunächst muss Swiss Olympic entscheiden, welche Region der Verband unterstützen will. Das soll im November geschehen. Danach sind kantonale Volksabstimmungen wahrscheinlich. Über eine Bundesbeteiligung entscheiden die Eidgenössischen Räte. Das Internationale Olympische Komitee vergibt die Spiele im Juli 2015.

Vorentscheidend kann aber schon die Vergabe der Winterspiele 2018 im kommenden Juli sein. Wird ein europäischer Ort gewählt – es bewerben sich unter anderen München und das französische Annecy -, käme die Schweiz an den darauffolgenden Spielen kaum zum Zuge. (sda)

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