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Italien führt Benzinrabatte bei Grenze ein

Die italienische Regierung will in ihrem für nächste Woche angekündigten Steuerpaket Rabatte auf Benzinpreise in Grenzregionen einführen. Das gab am Dienstag der italienische Senator Ferruccio Saro bekannt, wie die italienische Nachrichtenagentur ansa meldete.

Südostschweiz
14.02.12 - 18:59 Uhr

Rom. – Dementsprechend sollen etwa Anwohner in der Grenzregion zur Schweiz von reduzierten Benzinpreisen profitieren. Senator Ferruccio Saro (Popolo della Libertà) hatte gemeinsam mit mehreren Abgeordneten des Partito Democratico eine entsprechende Änderung im geplanten Dekret vorgeschlagen. Diese nahm die Regierung nun an.

Ziel ist es, zu verhindern, dass die Italiener zum Volltanken über die Landesgrenze fahren, um von den günstigeren Benzinpreisen in den Nachbarländern zu profitieren. Die Parlamentarier befürchten unter anderem hohe Verluste bei den Steuereinnahmen.

Im vergangenen Dezember ist nach Erhöhung der Benzinsteuer in Italien der Treibstoffpreis gestiegen. Die Rabattkarten für Benzin, die bereits in den Grenzregionen existieren, verloren damit an Wert. Eine Fahrt über die Grenze schien sich für viele Italiener wieder zu lohnen.

Kostete ein Liter Normalbenzin in der Südschweiz am Dienstag 1,82 Franken, betrug der Preis in Italien umgerechnet 2,14 Franken. Die Rabattkarte gewährt Grenzanwohnern um Umkreis von zehn Kilometern umgerechnet 21 Rappen Ermässigung, in den Gemeinden bis zu 20 Kilometern Entfernung sind es noch 12 Rappen.

Davon profitierten in den vergangenen zwei Monaten vor allem die Südtessiner Tankstellen. Die Zahl der italienischen Kunden sei seit Dezember um bis zu dreissig Prozent gestiegen, sagte der Sprecher des Gewerbevereins Mendrisiotto, Giorgio Tettamanti, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Entsprechend enttäuscht würden die Tessiner Tankwarte den angekündigten Bestimmungen in Italien entgegen blicken. Der neu eingesetzte Benzin-Tourismus habe immerhin für die Probleme mit der Frankenstärke entschädigt.

Doch da gemäss Tettamanti voraussichtlich nur die Italiener einer eng definierten Grenzzone in den Genuss von Rabatten kommen, gehe man davon aus, dass auch in Zukunft weiterhin Autofahrer aus dem Nachbarland zum Volltanken in die Schweiz fahren werden. (sda)

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