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Lillehammer überlegt sich eine erneute Kandidatur

Olympia – ja oder nein? Klar ja sagt Lillehammers Stadtpräsident Espen Granberg. Und zwar zu einer erneuten Kandidatur nach den Spielen von 1994.

Südostschweiz
17.01.17 - 05:56 Uhr
Politik
Für Lillehammers Stadtpräsident Espen Granberg Johnsen bieten Olympische Winterspiele viel Potenzial. Bild Christian Ruch
Für Lillehammers Stadtpräsident Espen Granberg Johnsen bieten Olympische Winterspiele viel Potenzial. Bild Christian Ruch

Der in Chur lebende Norwegen-Kenner Christian Ruch ist bei der Olympiafrage gespalten. Für eine Kandidatur sieht er ebenso positive Argumente, wie für eine Ablehnung dieses Grossanlasses.

Um bei seiner Entscheidungsfindung einen Schritt weiterzukommen, hat er Lillehammer besucht. In der norwegischen Kleinstadt fanden 1994 Olympische Winterspiele statt. Und nun überlegt man sich im Norden, ob man erneut für die Spiele kandidieren soll. Möglicherweise schon für 2026. Damit würde Norwegen zur Konkurrenz für Spiele in Graubünden.

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Für den Stadtpräsidenten von Lillehammer, den 40-jährigen Espen Granberg, bedeuten die Spiele 1994 fast alles in den vergangenen 30 bis 35 Jahren. «Wir verloren damals Arbeitsplätze und man begann zu diskutieren, was für die Region ein zukunftsweisendes Projekt werden könnte.» Irgendjemand kam auf die verrückte Idee von Olympischen Spielen. Der Rest der Geschichte ist bekannt; 1988 kam der Zuschlag, 1994 fanden die Spiele statt.

Laut Granberg wurde seit 1994 die Zahl der Gästebetten verdoppelt. Regelmässig finden auf den modern gehaltenen Sportanlagen Grossanlässe wie Weltcup oder Meisterschaften statt. Und nun wird in Lillehammer diskutiert, ob man 2026 oder 2030 erneut für Olympia kandidieren soll. «Wir haben gelernt, dass die Spiele uns viel gebracht haben. Das würden wir gerne wiederholen», so Granberg weiter. Die Spiele hätten Lillehammer und Norwegen Möglichkeiten geboten, die wir ohne sie wahrscheinlich nie gehabt hätten.

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Zu den Kosten sagt der Stadtpräsident: Die Spiele selbst seinen bezahlt. Kosten würden heute noch für die ziemlich teuren Sportanlagen anfallen. Aber alles, was damals gebaut wurde, sei heute noch für internationale Grossanlässe in Betrieb. Davon würden alle Geschäfte, Cafés, Restaurants und Hotels in der Region profitieren. (so)

Kleinstadt im Gebirgstal Gudbrandsdalen
Lillehammer (Klein Hamar) ist eine Stadt in Norwegen. Sie liegt rund 180 Kilometer nördlich von Oslo, am Nordufer des Mjøsa-Sees im Gebirgstal Gudbrandsdalen. Die Stadt bildet zusammen mit den Siedlungen Fåberg und Jørstadmoen eine Kommune mit einer Fläche von rund 477 Quadratkilometern. Weltweit bekannt wurde Lillehammer durch die Ausrichtung der XVII. Olympischen Winterspiele im Jahr 1994. In der Folge war die Kleinstadt auch Austragungsort einer Reihe weiterer bedeutender Sportveranstaltungen wie zum Beispiel der Olympischen Jugend-Winterspiele 2016. (so)
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