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Jäger müssen nochmals fleissig an die Waffen

Die Bündner Jäger dürfen zufrieden mit sich sein. Die Hirsch- und Gämsjagd verlief gut – die Rehjagd gar überdurchschnittlich. Zudem liegt der Abschussplan der Sonderjagd deutlich über den Plänen der letzten Jahre.

Südostschweiz
27.10.16 - 10:57 Uhr
Politik

Der Kanton Graubünden hat die definitive Bilanz der Bündner Hochjagd veröffentlicht. Insgesamt 9924 Hirsche, Rehe, Gämse und Wildschweine wurden demnach in diesem Herbst von 5518 Jägern geschossen.

Dennoch müssen noch etliche Hirsche geschossen werden. Mit 3501 geschossenen Tieren, wurden nämlich über 1800 Hirsche zu wenig erlegt. «Vor allem um den Schweizerischen Nationalpark und in den Regionen Herrschaft Prättigau, Dreibündenstein und Mesolcina ist man nun unter Druck, die Abschusspläne noch zu erfüllen», erklärt Georg Brosi, Vorsteher des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden. Im Gebiet um den Nationalpark sei dies jedoch zu erwarten gewesen. Aufgrund des guten Wetters blieb das Hirschwild vorwiegend im geschützten Bereich, wie Brosi ausführte.
Quelle: Kanton Graubünden

Rehjagd überdurchschnittlich

Das Resultat der Rehjagd liegt mit 3393 erlegten Tieren deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, wie der Kanton weiter schreibt. Konkret wurden 3393 Tiere geschossen. Das sind rund 380 mehr als im Vorjahr. Dennoch müssen auch hier noch über 500 Tier erlegt werden – und zwar in gut der Hälfte der Regionen.


Quelle: Kanton Graubünden


Gämsblindheit

Nichts zu meckern gab es bei der Gämsjagd. 3022 Tiere wurden erlegt – beinahe gleich viel wie im Vorjahr. In einigen Regionen des Kantons musste jedoch ein seuchenhaftes Auftreten der Gämsblindheit festgestellt werden.

Zudem müssen alle mehrjährigen Hirsche aus dem Prättigau und dem Unterengadin während der Sonderjagd auf Tuberkulose untersucht werden. Dies wegen Fällen im Voralberg.

Weiter wurden auf der Hochjagd acht Wildschweine erlegt. «Diese kommen lediglich im Grenzgebiet zum Tessin, in der Mesolcina, vor», so Brosi.

Nochmals viel Arbeit

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Jäger nochmals fleissig ans Gewehr müssen. Der hohe Abschussplan der Sonderjagd liegt nämlich deutlich über den Plänen der letzten Jahre. Für die Sonderjagd haben sich 3078 (Vorjahr 2923) Jäger angemeldet, mehr als je zuvor.

Die hohen Wildbestände sind mitverantwortlich für die beängstigende Verjüngungssituation des Waldes und für die damit zusammenhängenden Wildschäden, namentlich im Schutzwald. Dies schreibt der Verband der Waldeigentümer Graubünden  in einer Mitteilung zur Jagdbilanz.

Die konsequente Erfüllung der Abschusspläne und damit die Erlegung von weiterem Hirsch- und Rehwild sind aus Waldsicht unumgänglich. (so)

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