×

Kindergärtnerinnen gehen auf die Barrikaden

Vor einem Jahr hiess es, dass der Verband Lehrpersonen Graubünden LEGR eine Klage wegen des Lohns der Kindergartenlehrpersonen prüft. Dies soll nun Realität werden.

Südostschweiz
23.09.16 - 07:25 Uhr
Politik

Wie das Bündner Tagblatt in seiner neusten Ausgabe berichtet, will der Verband nun definitiv eine Diskriminierungsklage beim Bündner Verwaltungsgericht einreichen. Die Forderung: Ein gerechter Kindergartenlohn.

Die LEGR-Delegierten und die Versammlung der Lehrpersonen sollen am kommenden Mittwoch darüber entscheiden. Die Klage soll sich dabei gegen drei bis fünf Bündner Gemeinden richten, bei denen festgestellt werden soll, dass dort Frauen schlechter bezahlt werden.

Sollte die Klage erfolgreich sein, peilt der Verband eine Teilrevision des kantonalen Schulgesetzes, in welchem die Mindestlöhne für Kindergärtnerinnen angehoben werden soll.

Schweizer Vergleich schlecht

«Die Löhne der Bündner Kindergartenlehrpersonen sind die tiefsten der ganzen Deutschschweiz. In Graubünden beträgt der vom Kanton im Schulgesetz festgelegte Einstiegslohn 60 000 Franken, in Basel-Landschaft 81 549 Franken», so die Zeitung weiter.

Die Löhne sollen deshalb jenem eines Primarlehrers angepasst werden. Dieser verdient beim Einstieg 72 000 Franken. Damit wären die Bündner Kindergärtnerinnen nicht mehr Schlusslicht, sondern neu im Mittelfeld des Schweizer Vergleichs.

Eine Lohnerhöhung dürfte jedoch schwierig werden. Das neue Bündner Schulgesetz kostet unerwartet fast 26 Millionen Franken mehr als erwartet. Es werden deshalb Kostensenkungen verlangt.

Hoffnung schöpft LEGR gemäss dem BT aus einem Urteil des Aargauer Verwaltungsgerichts. Nach einer erfolgreichen Lohnklage im Jahr 2014 müssen im Aargau die Löhne der Kindergartenlehrpersonen an jene der Primarlehrer angepasst werden.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR