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Langhart ist neuer Zürcher SVP-Präsident

Die Delegierten der Zürcher SVP haben gewählt: Neuer Präsident der Kantonalpartei ist Konrad Langhart. Die Wahl verlief knapp und ging über zwei Wahlgänge. Die Partei soll unter Langhart wachsen, er will die Basis stärken.

Südostschweiz
29.04.16 - 00:18 Uhr
Politik

Die Delegierten der SVP des Kantons Zürich hatten am Donnerstagabend in Pfungen die Qual der Wahl. Ihnen standen mit Nationalrat Claudio Zanetti und Kantonsrat Konrad Langhart zwei völlig unterschiedliche Politiker-Typen für den Posten des Kantonalpräsidenten zur Auswahl.

Zanetti scheut keine Provokation und kennt keine Berührungsängste. Der Jurist ist medienaffin und mit über 39'000 Tweets ein äusserst aktiver Twitterer. Langhart hingegen gilt als stiller Schaffer. Der Landwirt ist im Vorstand des kantonalen Bauernverbands und sitzt seit 2011 im Zürcher Kantonsrat. Sein Auftreten ist im Vergleich mit Zanetti unaufgeregt.

Durchgesetzt hat sich schliesslich Langhart. Der 52-Jährige aus Oberstammheim im Weinland wurde mit 224 Stimmen im zweiten Wahlgang gewählt. Zanetti erhielt 174 Stimmen. Keine Chancen hatte der wilde Kandidat Hans-Peter Amrein, der sich nach dem ersten Wahlgang zurückzog.

Klar Ziele

Langhart will sich unter anderem als Präsident dagegen wehren, dass den Zürcher KMU durch "Gebühren und Vorschriften die Luft abgeschnürt" werde. Zudem hat er klare Ziele, wie die Partei wachsen soll. Nach den Wahlen im Jahr 2023 soll die Kantonalpartei 60 Kantonsräte, drei Regierungsräte und 14 Nationalräte stellen und den verlorenen Ständeratssitz zurückerobert haben.

Er ist überzeugt, dass die Partei im ganzen Kanton noch wachsen kann. "Die Stadtparteien müssen Wähleranteile zurückholen", sagte er. Ausserdem will Langhart die Basisarbeit zur Chefsache erklären und sich für eine starke und junge SVP einsetzen, "bis ich dann im Jahr 2024 wieder zurücktrete".

Für Zanetti bedeutet die Niederlage, dass er weiter twittern kann. In einem Interview von Anfang April mit dem "Tages-Anzeiger" sagte Zanetti, den manche auch als "Kampftwitterer" bezeichnen, dass er sich als Parteipräsident zurücknehmen und mit dem Twittern aufhören werde. An der Versammlung sagte er vor der Wahl nochmals: "Ich höre auf". Wer ihn wähle, mache der Welt einen Gefallen, sagte er unter dem Lachen der Delegierten.

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