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Jugendherbergen werden vorübergehend zu Asylzentren

Der Kanton St.Gallen muss zurzeit wöchentlich rund 60 Asylsuchende aufnehmen. Weil die bestehenden Zentren ausgelastet sind, ist der Kanton auf zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten angewiesen.

Südostschweiz
06.10.15 - 11:39 Uhr
Politik

Wegen Platzmangel werden in Absprache mit den jeweiligen Stadtbehörden während der Wintermonate Asylsuchende zusätzlich in den Jugendherbergen von Rapperswil-Jona und St.Gallen platziert.

Wie in den Vorjahren wird die Jugendherberge Busskirch in Rapperswil-Jona während vier Monaten als Asylzentrum genutzt. Bis zu 58 Personen finden dort Unterkunft. Neu dient auch die Jugendherberge in St.Gallen als Asylzentrum, wie der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung schreibt. Von Mitte November bis Ende März stehen dort Betten für höchstens 85 Personen zur Verfügung.

Zahl der Asylgesuche stark gestiegen

Die Zahl der Asylsuchenden, die vom Staatssekretariat für Migration dem Kanton St.Gallen zugewiesen werden, ist seit dem Frühling stark angestiegen. Gleichzeitig liegen die Anerkennungen von Flüchtlingen bei 27,7 Prozent und die Erteilungen von vorläufigen Aufnahmen bei 32,3 Prozent. Somit bleiben 60 Prozent aller Asylsuchenden dauerhaft oder zumindest längerfristig in der Schweiz. Deshalb sind die Unterbringungsmöglichkeiten sowohl in den kantonalen Zentren wie auch in den politischen Gemeinden praktisch ausgeschöpft sind. Der Kanton St.Gallen muss 5,4 Prozent aller Asylsuchenden, die in die Schweiz kommen, übernehmen. Das sind derzeit jede Woche rund 60 Personen.

Nach Einschätzung des Staatssekretariats für Migration werden die Gesuchzahlen weiterhin hoch bleiben. Die bestehenden Asylzentren in Oberbüren, Necker, Eggersriet und Mols sowie die befristeten Einrichtungen in Wil, Weesen und St.Gallen, die vom kantonalen Migrationsamt betrieben werden, sind momentan voll ausgelastet, teilweise sogar überbelegt. Es müssen daher zusätzliche Unterbringungsplätze geschaffen werden. (so)

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