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Im Südsudan gilt jetzt eine Waffenruhe

Nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens ist im Südsudan in der Nacht zum Sonntag offiziell eine Waffenruhe in Kraft getreten. Die Feuerpause galt ab Mitternacht (Ortszeit; 23.00 Uhr MESZ), ihre Einhaltung schien allerdings nicht gesichert.

Südostschweiz
30.08.15 - 01:35 Uhr
Politik

Der südsudanesische Regierungssprecher Michael Makuei hatte zuvor gesagt, die Rebellen hätten von Freitag bis Samstag eine Position der Regierungstruppen in Malakal, der Hauptstadt des Bundesstaates Upper Nile, angegriffen. Rebellen-Sprecher James Gatdet Dak sagte dazu der Nachrichtenagentur AFP, die Regierungstruppen hätten in Malakal zuerst geschossen.

Präsident Salva Kiir hatte der Armee am Donnerstag befohlen, die Gefechte mit den Rebellen ab Freitag einzustellen. Rebellenführer Riek Machar rief am Freitag seine Truppen zur Einhaltung einer dauerhaften Waffenruhe auf.

Kiir hatte am Mittwoch ein unter internationaler Vermittlung ausgehandeltes Friedensabkommen unterzeichnet, zugleich aber "ernsthafte Bedenken" gegen die Vereinbarung angemeldet. Der Staatschef überreichte den internationalen Vermittlern ein zwölfseitiges Dokument mit den Kritikpunkten seiner Regierung und rief dazu auf, das Abkommen noch einmal zu überarbeiten.

Sanktionen angedroht

Rebellenchef Machar, der das Friedensabkommen schon anderthalb Wochen vor Kiir unterzeichnet hatte, äusserte daraufhin Zweifel an Kiirs Friedenswillen. Der UNO-Sicherheitsrat bekräftige seine Drohung, im Falle einer Nicht-Einhaltung des Friedensabkommens Sanktionen zu verhängen.

Im Dezember 2013 war ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar eskaliert, verschärft wurde der Konflikt dadurch, dass die Politiker unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Seitdem wurden in dem jungen afrikanischen Staat bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet. Rund 2,2 Millionen Südsudanesen flohen vor dem Konflikt aus ihren Häusern.

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