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Gegner des Asylzentrums wollen «frei reden» können

Die Interessengemeinschaft «Nein zum Asylzentrum Amden» lädt am Donnerstagabend zum Infoanlass ein – unter Ausschluss von Kanton und Medien. Die Gegner wollen ungestört darüber diskutieren können, wie die geplante Asylunterkunft im Kurhaus Bergruh verhindert werden kann.

Südostschweiz
01.07.15 - 23:29 Uhr
Politik

Am Donnerstagabend, 2. Juli, lädt die IG «Nein zum Asylzentrum Amden» zu einem Informationsanlass ins Restaurant «Arvenbüel» ein. Die Veranstalter möchten herausfinden, was die Ammler zum Asylzentrum meinen und gleichzeitig ein Zeichen setzen – «gegen die Asylpolitik des Bundes», wie IG-Mitglied Hugo Thoma sagt.

Noch immer fühlen sich die IG-Mitglieder vom Kanton überrumpelt. Dieser plant auf Anfang 2016 eine Asylunterkunft im Kurhaus Bergruh, welches den Baldegger Schwestern gehört. Im Schnitt soll es mit 100 Asylsuchenden belegt werden – während mindestens fünf Jahren mit Option auf Verlängerung.

Das Vorhaben sorgte bei Bekanntwerden im Mai für massiven Widerstand in Amden. Nach einem Runden Tisch kam der Kanton der Gemeinde entgegen und reduzierte die einst vorgesehene durchschnittliche Zahl von 120 Asylsuchenden auf 100. Das ist der IG zu wenig.

Verhandlungen gescheitert

«Wir betrachten die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Kanton als gescheitert», sagt Thoma. Die IG will nun den Gemeinderat dazu auffordern, den Rechtsweg zu beschreiten. Das Verwaltungsgericht solle die Verhältnismässigkeit prüfen und entscheiden.

«Alle, die gleicher Meinung sind, sind zum Anlass ins ‘Arvenbüel’ eingeladen», sagt Thoma. Gleichgesinnte können die Forderung der IG auch mit ihrer Unterschrift unterstützen. Die Sammelfrist läuft bis 25. Juli. Was mit den Unterschriften danach geschieht, ist offen.

Am Infoabend nicht zugelassen sind Kantonsvertreter und die Medien. Die Teilnehmer sollen «frei reden und diskutieren können», begründet Thoma.

Dabei sein wird dafür Gemeindepräsident Urs Roth. Im Gegensatz zur IG hält Roth die Gespräche mit dem Kanton für einen Erfolg – nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Asylsuchenden. Auch die Zusicherung des Kantons, in Amden werde kein zweites Asylheim entstehen, sieht Roth positiv. Zudem müsse Amden dank des kantonalen Zentrums keine weiteren Asylsuchenden aufnehmen – und werde somit auch nicht durch mögliche Sozialfälle belastet. (uz)

Mehr in der «Südostschweiz» von Donnerstag.

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