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Mehr Sicherheit für Fussgänger

Die Post in Näfels ist mehr als eine gewöhnliche Bushaltestelle. Weil sich der Bus ins Unterland und jener 
ins Mittelland dort kreuzen, steigen viele Passagiere um. Sie machen das oft auf eine halsbrecherische Weise. 
Eine neue Bushaltestelle soll jetzt mehr Sicherheit bringen.

Südostschweiz
01.03.17 - 14:00 Uhr
Ereignisse
Hier soll es sicherer werden. Bild Sasi Subramaniam
Hier soll es sicherer werden. Bild Sasi Subramaniam

Der Bus aus Oberurnen biegt in Näfels beim Freulerpalast von der Haupt- in die Bahnhof-strasse ein und hält vis-à-vis der Post an. Wer von dort in Richtung Netstal weiterreisen will, steigt aus, überquert hinter dem Bus die Strasse und wartet vor dem Postgebäude auf den Anschlusskurs. Das ist nicht ganz ungefährlich: «Fussgänger, welche die Strasse direkt hinter dem Bus überqueren, begeben sich in eine gefährliche Situation», heisst es in einem Planungsbericht, «da sie vom Gegenverkehr viel zu spät gesehen werden.» Der wartende Bus versperrt ja die Sicht. Zwar würde sich in 15 Metern Entfernung ein Fussgängerstreifen befinden. Doch der wird von «einer hohen Anzahl von Personen» nicht benützt, wie die Planer schreiben.

Poller verlangsamen den Verkehr

Die Planung hat der Kanton in Auftrag gegeben. Da in diesem Jahr die zweite Etappe der Sanierung der Bahnhofstrasse ansteht und also die Bagger sowieso auffahren, soll auch gleich eine neue und sicherere Bushaltestelle entstehen. Die Situation entspreche nicht mehr den Standards für eine Kantonsstrasse.

Am besten wäre es, für den Schutz der Fussgänger in der Mitte der Strasse eine Insel zu bauen. Dafür fehlt allerdings der Platz, wie die Planer ermittelt haben. Deshalb sollen als zweitbeste Lösung zwei Sperrflächen aufgemalt und je mit einem Poller versehen werden. Auch dafür ist aber eine leichte Verbreiterung der Strasse nötig; der Platz vor dem Postgebäude wird entsprechend schmaler. Der bisherige Fussgängerstreifen westlich der Post bei der General-Bachmann-Gasse wird aufgehoben. Und die beiden heute sich genau gegenüberliegenden Bushaltestellen werden je in Fahrtrichtung verschoben. Der neue Fussgängerstreifen liegt dann zwischen ihnen.

Nicht mehr vor der Post parkieren

Als positiv wird von den Planern verbucht, dass der stehende Bus wegen der Poller nicht mehr von nachfolgenden Autos überholt werden kann. Auch dies verbessere die Verkehrssicherheit und der zu Spitzenzeiten zu erwartende kurze Rückstau hinter dem Bus sei tragbar.

Wer regelmässig vor der Post auf den Bus wartet, kann Zeuge von halsbrecherischen Manövern auch von automobilen Postkunden werden, die auf die angrenzenden Parkfelder oder von dort wegfahren. Und manche stellen ihr Fahrzeug kurzerhand auf dem Trottoir vor dem Eingang ab, wo eigentlich die Passagiere auf den Bus warten.
Auch in dieser Beziehung wird mit dem Neubau der Haltestelle Abhilfe geschaffen. Die Parkplätze werden anders angeordnet und vor der Post sorgt ein Veloständer dafür, dass dort nicht mehr parkiert werden kann.

Und schliesslich wird mit dem Neubau auch dem Behindertengleichstellungsgesetz genüge getan. Der Randstein wird nämlich mit einer Höhe von 16 Zentimetern ausgeführt, damit Rollstuhlfahrer ebenfalls in den Bus gelangen können.

Laut der Glarner Baudirektion wird die Näfelser Bahnhofstrasse zwischen Anfang Mai und Ende Oktober dieses Jahres saniert. Die Umgestaltung der Bushaltestelle und die Anpassung des Vorplatzes bei der Post kosten rund 100 000 Franken. Darin enthalten sind Projekt, Bauleitung, Bauarbeiten, Landerwerb und Nebenarbeiten.

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