Das Stilfserjoch soll zu einem Wirtschaftsmotor werden

Die Passstrasse Stilfserjoch/Stelvio ist wegen ihres spektakulären Strassenverlaufs bekannt. So einmalig sich die Landschaft präsentiert, so stiefmütterlich wurde sie in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt. Mit dem Projekt «Erlebnisstrasse Stilfserjoch» soll die Passstrasse nun aufgewertet werden. Val Müstair, Vinschgau und Bormio möchten gemeinsam mit dem Nationalpark Stilfserjoch und dem Schweizerischen Nationalpark einen Erlebnisraum schaffen, der für die drei Regionen und drei Kulturen einzigartig ist und der sich positiv auf alle drei Gebiete auswirkt. Anlässlich einer Medienkonferenz wurde das Projekt konkretisiert.

Graubünden muss Anschluss behalten

Gemäss den Initianten sind eine Verlängerung der Saisonzeiten, eine gemeinsame Vermarktung, ein strategisches Gesamtkonzept für die Passhöhe und eine grenzübergreifende Finanzierung geplant. «Bis jetzt haben wir die strategische Ausrichtung ausgearbeitet, nun geht es um die operativen Schritte», sagte Gabriella Binkert Becchetti, Vize-Gemeindepräsidentin der Val Müstair. Spätestens 2018 soll mit der Umsetzung des Projekts gestartet werden.

Laut Binkert Becchetti ist es wichtig, dass Graubünden den Anschluss nach Süden behält. Die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg sei in den letzten Jahren vernachlässigt worden. «Die Gäste müssen realisieren, dass sie im Dreiländereck sind», meinte sie.

Auch auf Seiten des Kantons ist man von der Idee angetan. So begrüsst Volkswirtschafts-Direktor Jon Domenic Parolini eine touristische Zusammmenarbeit über die Grenze hinaus. Es bleibe nur zu hoffen, dass Graubünden vom «Erlebnisraum Stilfserjoch» auch tatsächlich profitieren können werde. (so)