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3,9 Magnituden: Bündner spürten Erdbeben «ganz fest»

Heute Morgen sind im Kanton Graubünden mehrere Erdbeben registriert worden. Am stärksten bebte es mit 3,9 Magnitude in Juf. Einige Hörer und Leser haben sich bei uns gemeldet.

Südostschweiz
07.10.16 - 16:15 Uhr
Ereignisse

Am Freitag um 9.27 Uhr bebte die Erde bei Juf mit der Magnitude 3,9. Später korrigierte der Schweizerische Erdbebendienst das Epizentrum nach Savognin. Das Erdbeben wurde im ganzen Kanton Graubünden deutlich gespürt. Schäden sind laut Erdbebendienst und Kantonspolizei Graubünden bisher keine bekannt und bei einem Beben dieser Stärke nur in Ausnahmefällen möglich.

Weitere Meldungen kamen aus den Kantonen Appenzell, Bern, Glarus, Tessin und Uri. Die Erschütterungen waren in einem Umkreis von 100 Kilometer wahrzunehmen. Über 150 Personen haben das Beben am Freitag dem Erdbebendienst gemeldet.

In den vergangenen 40 Jahren erschütterten elf Beben mit einer Magnitude von 4,0 oder mehr Graubünden. Das letzte Beben dieser Grössenordnung ereignete sich im Januar 2008 bei Paspels.

In Graubünden kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren Erdbeben:

2016/10/07 13:33     1.3 Sanetschpass
2016/10/07 11:22     0.9 Savognin
2016/10/07 09:27     3.9 Savognin
2016/10/07 02:20     1.0 Zuoz
2016/10/06 11:41     1.3 Brugg
2016/10/06 10:07     1.1 Strada
2016/10/06 09:45     1.5 Roveredo
2016/10/06 06:19     1.4 Sargans
2016/10/05 16:39     1.8 Muellheim D
2016/10/05 12:30     0.5 Sion
2016/10/05 12:05     1.8 Juf

Obwohl eine solche Häufung nicht alltäglich ist, liegt die beobachtete seismische Aktivität im laufenden Jahr bisher im Normalbereich. Durchschnittlich ereignen sich jedes Jahr 10 bis 15 Beben, die von der Bevölkerung verspürt werden. 

Michèle Marti, Leiterin Kommunikation Schweizerischer Erdbebendienst, sagte auf Anfrage von Radio Südostschweiz, dass Beben wie am Freitagmorgen mit 3,9 Magnituden alle ein bis zwei Jahre vorkommen. Letztmals kam es im Jahr 2012 in der Region Zug zu einem Beben solcher Stärke. 

RSO-Hörer Jürg Sutter aus Lenzerheide hat das Erdbeben gespürt:

 

 

 

Erdbeben werden in Magnitudenwerten bis 10,0 gemessen. Richter-Magnituden zwischen 3,0 und 4,0 sind oft spürbar und führen selten zu Schäden. Laut der Kantonspolizei Graubünden sind bislang auch noch keine Schäden gemeldet worden.

 

 

 

 

«suedostschweiz.ch»-Leserin Barbara Vinzens hat das Beben in Alvaneu Dorf gespürt – «und wie, gottseidank keine Schäden», schreibt sie uns.

 

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Allerdings ist sich Vinzens nicht sicher, ob dieser Riss im Haus vor dem Erdbeben auch schon war.

 

In der Nähe des Epizentrums sind Erdbeben teilweise bereits ab einer Magnitude von 2,5 zu verspüren. Ab Magnitude 3,0 werden Beben verbreitet verspürt. Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,0 und 5,0 können in einem Umkreis von bis zu 200 Kilometer wahrgenommen werden.

 

Die zunehmenden Distanzen erklären sich dadurch, dass die durch ein Erdbeben freigesetzte Energie pro Magnitudenstufe um einen Faktor von 30 zunimmt. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach 30mal stärker als eines der Magnitude 4,0. (phw)

 

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