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Riss ein Wolf in Mutten ein Gitzi?

Vergangene Woche meldete ein Landwirt in Mutten, dass ein Wolf eine Geiss gerissen haben soll. Der Bündner Jagdinspektor bestätigt den Vorfall, will aber eine Untersuchung abwarten, ehe er ein Urteil fällt.

Südostschweiz
25.05.16 - 10:21 Uhr
Ereignisse

Am Freitag berichtete ein Landwirt aus Mutten, dass eine seiner Geissen einem Wolf zum Opfer gefallen sei. Am Dienstag bestätigte Georg Brosi den Vorfall auf Anfrage. Der Bündner Jagdinspektor sagte, dass die «Nutzung» des fünfmonatigen Gitzis auf einen Wolf oder einen starke Fuchs schliessen lässt.

Der zuständige Wildhüter hat DNA-Spuren gesichert, die nun untersucht würden. Bis zur Auswertung könne es drei, vier Wochen dauern, so Brosi weiter. Erst dann sei auch eine allfällige Entschädigung geklärt.

Das getötete Gitzi sei rund zehn Meter ausserhalb eines Zaunes gefunden worden. Die andern zwölf Tiere innerhalb der Umzäunung am Dorfrand von Mutten seien unversehrt. Das wiederum sei atypisch für einen Wolf, so Brosi.

Wolfsichtungen im Gebiet

Im Gebiet seien in der Vergangenheit Wolfsichtungen gemacht worden. Das Vorkommen eines Wolfes sei aber inzwischen überall im Kanton Graubünden möglich, so Brosi weiter. In der jüngsten Vergangenheit seien Wölfe in Untervaz, Mutten, Tiefencastel, Schiers, Bergün, Ruschein, Disentis im Val Tuors oder in Schalppin bei Klosters gesichtet worden. Meist handelt es sich dabei laut Brosi um Einzeltiere, die nicht stationär seien.

Das Rudel am Calanda wird auf zehn Tiere geschätzt. Dazu kommt laut Brosi mindestens ein halbes Dutzend Einzeltiere sowie im Grenzgebiet zum Tessin in Morobbia das zweite Rudel der Schweiz. (phw)

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