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In Graubünden gibt es wieder junge Luchse

Teil 1 der Bündner Hochjagd ist vorbei. Der Jagdinspektor ist zufrieden. Neben Grünröcken streiften auch Luchse, Wölfe und Bären durch Graubünden.

Südostschweiz
15.09.15 - 08:05 Uhr
Ereignisse

Nach elf Tagen ist am Sonntagabend der erste Teil der Bündner Hochjagd zu Ende gegangen. Jagdinspektor Georg Brosi zieht auf Anfrage eine gute Zwischenbilanz. Diese fällt aber erst qualitativ und noch nicht quantitativ aus. Auch wenn Brosi sagt: «Ganz gut sieht es bislang bei den Rehen, gut bei den Hirschen und noch etwas verhalten bei den Gemsen aus.» Das sei aber nicht untypisch für den ersten Teil der Jagd. Denn viele Jäger würden sich zunächst auf Hirsche konzentrieren.

Regional fällt die Zwischenbilanz laut Brosi unterschiedlich aus. Während in der Surselva, im Domleschg, in Mittelbünden und im Prättigau nach Rücksprache mit der örtlichen Wildhut bereits sehr gute Zahlen vorlägen, seien die Abschusszahlen im Engadin und insbesondere rund um den Nationalpark noch schwächer.

Luchs, Wolf und Bär jagen mit

28 beidseitige Kronenhirsche und in der Mesolcina sechs Wildschweine seien bisher geschossen worden. Weiter gab es am 3. und am 5. September je eine Bärenbeobachtung in der Mesolcina und in der Nähe von Ramosch. Beide Tiere verschwanden anschliessend über die Landesgrenze nach Italien und wurden nicht mehr gesehen. Des weitern gab es laut Brosi nicht nur um den Calanda, sondern im ganzen Kantonsgebiet zahlreichen Wolfs- und Luchsbeobachtungen. In der oberen Surselva wurde ein Luchs mit zwei Jungtieren gesichtet. Laut Brosi haben diese Raubtiere bis jetzt keine Probleme bereitet. Vor 40 Jahren wurde der Luchs in der Schweiz wieder angesiedelt. Seither konnte sich eine stabile Population etablieren.

Ab 21. September heisst wieder «Waidmanns heil»

Überschattet wurde der erste Teil der Bündner Hochjagd vom tödlichen Unfall oberhalb von Maienfeld vom 5. Juni, als ein Jäger beim Bergen eines erlegten Tieres stürzte und noch am Unfallort verstarb («suedostschweiz.ch» berichtete).

Die Hochjagd startet am 21. September in die zweite Phase. Sie dauert mit Ausnahme des Bettags am 20. September bis und mit 30. September. 5200 Jäger und 200 Jägerinnen haben für die diesjährige Jagd das Jagdpatent gelöst. Aufgrund des ausserordentlich hohen Wildbestands in Graubünden (geschätzt 16'000 Hirschtiere) wurde der Abschussplan für dieses Jahr erhöht. Insgesamt sollen die Jäger dieses Jahr 4975 Hirschtiere schiessen. (phw)

 

 

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