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Zeitmanagement: mehr Zeit mit Zeitplan?

Montag, 23. Oktober 2017, 13:26 Uhr

Jeder Mensch hat genau 24 Stunden am Tag zur Verfügung – das ist eine Tatsache, an der kein noch so sorgfältig erstellter Zeitplan rütteln kann. Anstatt von Zeitmanagement sollte daher eher von Selbstmanagement die Rede sein, denn das Erstellen eines Zeitplans ordnet und organisiert nicht die Zeit an sich. Vielmehr ist es die zur Verfügung stehende Energie eines Menschen, die gemanagt wird und für deren optimalen Einsatz ein Plan ausgearbeitet wird.

Zeit ist ein Konzept der Neuzeit

Das Konzept „Zeit“ so wie wir es heute kennen und wie es unseren Alltag bestimmt, wurde in der Neuzeit geschaffen. Davor wurde Zeit und deren Verstreichen anders wahrgenommen – in der Antike etwa galt sie als etwas Zyklisches: Sie war eingebettet in den Rhythmus wiederkehrender Ereignisse wie Mondphasen, Jahreszeiten, Tag und Nacht, Leben und Sterben. Zeit verstrich also für die Menschen der Antike nicht so, wie sie es heute für uns tut. Vielmehr gab es einen Rhythmus, das Gleiche kehrte wieder und wieder zurück.

Das lineare Zeit-Konzept des 24-Stunden-Tags entsprang dem jüdisch-christlichen Denken: Demzufolge hat alles einen Anfang (die Erschaffung der Welt und das Erscheinen des Messias) und ein Ende (die Apokalypse). Dieses Zeitkonzept verbreitete sich erst ab dem Mittelalter, auch wenn es zu Beginn für den Alltag der Menschen keine besondere Bedeutung hatte und sich lediglich die Mönche in den Klöstern daran orientierten, um ihre Gebete regelmäßig abzuhalten. Zu diesem Zweck verwendeten sie erst Kerzen bzw. Sonnen- oder Wasseruhren, später wurde die mechanische Räderuhr entwickelt und ab dem letzten Drittel des 13. Jahrhunderts öffentlich an Kirchen und Rathäusern angebracht, wodurch das neue Zeitkonzept auch langsam in den Alltag des Volkes eindrang.

Die moderne Zeitmessung und Zeiteinteilung, wie sie heute unser Leben bestimmt, wurde schlussendlich mit dem Kapitalismus und dem Zinssystem von Banken und Versicherungen etabliert. Damit wurde auch Mitte des 18. Jahrhunderts die Idee von „der Geschichte“ als lineare Aneinanderreihung von aufeinanderfolgenden Ereignissen geboren – davor gab es lediglich „Geschichten“, ohne einen besonderen Platz in der Zeit.

Herr über seine Zeit werden

Viele haben das Gefühl, eine Aufgabe nach der Anderen zu erledigen, und dennoch ihrem Ziel nicht näher zu kommen. Oft scheint es, dass eine Steigerung der eigenen Produktivität nicht möglich ist, da die verfügbare Zeit durch äußere Einflüsse fremdbestimmt wird. Unterbrechungen aller Art bestimmen den Arbeitsalltag – sei es in Form von E-Mails, spontanen Besuchen von Kollegen, Anrufen…

Um eine solche Situation in den Griff zu bekommen hilft es, einen persönlichen Zeitplan zu erstellen, und zwar ebenso für die interne Organisation von Unternehmen wie auch für private Angelegenheiten. In diesem Zeitplan soll festgehalten werden, wie viel Zeit für welche Lebensbereiche im Idealfall zur Verfügung steht – Beruf, Familie, Partner, Hobby…

Verwenden Sie für die Organisation und die Erstellung von Zeitplänen im beruflichen Alltag speziell dafür entwickelte professionelle Projekt- oder Ressourcenplanungssoftware wie die von Timewax und wenden Sie ein ähnliches Prinzip vereinfacht im privaten Bereich an. Heben Sie bei Ihrem privaten Zeitplan die verschiedenen Abschnitte wenn möglich farblich hervor, um so eine klare optische Abgrenzung der einzelnen Lebensbereiche zu schaffen. Wichtig dabei ist, dass Sie sowohl Zeiträume schaffen, in denen Sie produktiv arbeiten können, als auch solche, die einzig für das Mittagessen, den Partner etc. reserviert sind, und dass Sie sich auch konsequent an Ihren Zeitplan halten.

Und denken Sie daran: Lassen Sie sich nicht durch spontane Störungen von privaten bzw. persönlichen Terminen abbringen – Ihr Privatleben ist nicht weniger wichtig als Ihr Berufsleben und sollte diesem nicht bedingungslos untergeordnet oder gar geopfert werden!

Ort:
7015 Tamins
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