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Elternabend Schulhaus Dorf Glarus Nord/Näfels – Gemeinsam für das Kind

Am 23. März 2015 fand in der Dorfturnhalle der Elternabend des Schulhauses Dorf Glarus Nord/Näfels statt. Dabei informierten die Lehrpersonen unter Anwesenheit von Rektorin Marie-Hélène Stäger und der Schulleitung die teilnehmenden Eltern über aktuelle und wichtige Themen zur Schulhauskultur, -regeln und den kantonalen Erziehungskompass.

Mittwoch, 08. April 2015, 15:40 Uhr

Initiiert wurde der Anlass durch die Gruppe Schulhauskultur aufgrund der Rückmeldungen aus einer Evaluation, die das Bildungsdepartement des Kantons Glarus lanciert hatte. Der Elternabend verlief in zwei Teilen: Während im ersten Teil die Eltern über die aktuelle Schulhauskultur und die Schulhausregeln informiert wurden, erläuterte im zweiten Abschnitt die Schulsozialarbeiterin Ruth Gall den kantonalen Erziehungskompass. Dieser wurde allen Eltern ausgehändigt.

Rege benutzten die Erziehungsberechtigten auch die Fragerunde, um ergänzende Informationen zu erhalten und aktuelle Themen rund um die Schuleinheit zu diskutieren.

Die Lehrpersonen des Schulhauses Dorf lancierten im Dezember einen Klassenwettbewerb, in dem jeweils eine Klasse den anderen Klassen eine Schulhausregel vorstellt. Im Anschluss sind die «Regelhüter» einen Monat als Vorbilder unterwegs, um die gezeigte Regel anzuwenden. Am Ende des Monats kürt das Lehrpersonal eine Siegerklasse, die die Regel am besten angewendet hat. Zur Belohnung erhält die Siegerklasse von der Schulleitung jeweils eine Urkunde und ein Klassenfoto.

Die Schulhausregeln widerspiegeln die Werte und Normen, die im Schulhaus gelten. Eigenverantwortung und gegenseitige Akzeptanz werden durch den Wettbewerb aktiv eingeübt und umgesetzt. Ein grosses Anliegen der Schule ist es, dass die Kinder in der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz gleichermassen gefördert werden. Anders ausgedrückt: Eigeninitiative zu zeigen, Freundschaften zu pflegen, zu verstehen und wiederzugeben. Dazu ist die Mitarbeit der Eltern unumgänglich. An der Veranstaltung wurden die Eltern gebeten, täglich mit den Kindern zu Hause die gängigen Umgangsformen bewusst zu üben.

«Trauen Sie dem Kind etwas zu» – mit diesem Satz leitete die Schulsozialarbeiterin Ruth Gall zum Erziehungskompass über. Die Erziehung habe sich gewandelt und sei viel komplexer geworden. Der Umgang mit Medien und das kulturelle Zusammenleben müsse dabei beachtet werden. «Geben Sie dem Kind Wurzeln und Flügel» zitierte die Sozialarbeiterin ein bekanntes Zitat Wolfgang Goethes.

Der Kanton erarbeitete daher den Erziehungskompass, der einerseits Unterstützung bietet und andererseits praktische Antworten auf Erziehungsfragen gibt. Dabei stehen Themen wie der Umgang mit Taschengeld oder elektronischen Geräten, «Ämtli», Lob, Tadel, Ernährung, Bewegung oder Schlaf im Fokus. Gerade der Hinweis, dass die Nutzung des Portals Facebook erst für Jugendliche ab dreizehn Jahren erlaubt ist, war nicht allen Eltern bewusst.

«Haben sie Mut zur Langeweile», forderte die Schulsozialarbeiterin auf, denn das Kind brauche nicht immer Programm. Ein Kind benötigt genügend Ruhe, die Möglichkeit, mit sich selber etwas anzufangen, ebenso Grenzen, Regeln, Leitplanken und Unterstützung.

Andreas Neumann

Ort:
8752 Näfels
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