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Alprodung gegen die Verbuschung im Durnachtal

Ein Dutzend Leute folgte am letzten Samstag der Einladung von Vrene Stalder von den «Grünen Frauen Glarus» zum Einsatz auf die Alp Mitteldurnachtal. Es galt der Alpenerle den Garaus zu machen.

Mittwoch, 28. August 2013, 14:29 Uhr

Am Bahnhof in Linthal begrüsste Revierförster Ruedi Zweifel den freiwilligen Einsatztrupp. Nach der abenteuerlichen Fahrt mit dem Kleinbustaxi zur Alp Mitteldurnachtal, teilte man sich in zwei Gruppen auf. Diese wurden von Köbi Zimmermann, früherer Pächter der Alp und Peter Beglinger (alias «Steipeter» und ehemaliger Hüttenwart der Claridenhütte) geleitet. Die Alp Mitteldurnachtal mit Käserei, wird von Sohn Christian Zimmermann, zusammen mit seiner Frau Anita geführt. Sie erstreckt sich über eine Höhe von 1400 bis 1800 Metern über Meer.

Mit der Motorsäge wurde bereits vor längerer Zeit grosse Vorarbeit geleistet. Am Boden liegen unzählige Äste und Baumstrünke, hauptsächlich von der grünen Alpenerle. So konnte gleich mit dem Aufräumen begonnen werden. Grosse Holzhaufen zeugten am Schluss vom geleisteten Einsatz.

Knochenarbeit war es; und für manch einen oder eine, eine ungewohnte Tätigkeit im steilen und unwegsamen Gelände. Doch tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch; alle zeigten vollen Einsatz. Obwohl manch erlittenes «Blessürchen» wohl noch einige Zeit an den Einsatz erinnern wird.

60 bis 70 Aren Weide waren am Schluss von der Alpenerle grösstenteils befreit und für die Beweidung wieder parat.

Im Durnachtal nimmt die Alpenerle, lateinisch alnus vididis an vielen Orten Überhand. Sie wächst vor allem an Steilhängen, wo Nadelbäume nicht aufkommen. Einer der Vermehrungsfaktoren ist, dass die Anzahl an Weidevieh, im Vergleich zu früher, heute geringer geworden ist. Laut dem ebenfalls anwesenden Alt-Kantonsförster Fritz Marti, wachsen allein im Kanton Glarus pro Tag 3000 m2 neuer Wald, was ungefähr einer Fläche von 100 Hektaren im Jahr entspricht.

Der Arbeitseinsatz der Grünen im Grünen auf der Alp Mitteldurnachtal war für alle Beteiligten ein nachhaltiges Erlebnis. Nicht zuletzt auch wegen der herrlichen Natur inmitten der Bergriesen Hausstock, Mettlenstock, Bützi- und Hahnenstöckli. Aber auch, weil eine solche Aktion Sinn macht, fördert sie doch unter anderem die Biodiversität in den Alpen. Zum Schluss gab es von der Alpfamilie Zimmermann zum Dank noch ein grosses Stück feinen Alpkäse.

Werner Beerli

Ort:
8783 Linthal
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