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Warum Forscherinnen die Erdmännchen im Zoo Zürich belauschen

Nach dem Einzug der Erdmännchen in den Zoo Zürich 2020 haben zwei Forscherinnen der Universität Zürich intensiv ihre Kommunikation untersucht. Ein besonderes Augenmerk legten sie dabei auf die unterschiedlichen Warnsignale der Tiere.

Agentur
sda
20.09.23 - 14:27 Uhr
Leben & Freizeit

Sie können bellen, knurren, pfeifen und zirpen. Erdmännchen sind soziale Tiere, die Kommunikation spielt bei den Tieren eine entscheidende Rolle für das Überlebe sowie die Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen, wie der Zoo Zürich am Mittwoch anlässlich einer Medienveranstaltung zum Thema mitteilte.

Wenn Erdmännchen an ihren Wachposten eine Gefahr entdecken, teilen sie dies ihren Artgenossen akustisch mit. Die Forschungsgruppe der Verhaltensbiologin und Professorin Marta Manser von der Universität Zürich untersuchte die Kommunikation der Erdmännchen im Zoo. im Vordergrund standen dabei zwei Themen: die Entwicklung der Rufe von jungen Erdmännchen und die Reaktion von Erdmännchen auf Rufe anderer Tierarten.

Anja Diefenbacher, Master-Studentin an der Universität Zürich, erforschte, wie sich die Rufe von jungen Erdmännchen in den ersten Lebensmonaten verändern. Sie stattete dafür eine Gruppe von Erdmännchen im Zoo Zürich mit einem Mikrofon aus und zeichnete Rufe von der Geburt bis zu einem Alter von vier Monaten auf. So will die Forscherin herausfinden, wie sich die Ruftöne in den ersten Lebensmonaten verändern. Zudem sucht sie nach Unterschieden zwischen verschiedenen Würfen und den zwei Untersuchungsorten Zoo Zürich und Universität Zürich.

Doktorandin Nikola Falk beschäftigte sich mit der Reaktion der Erdmännchen auf die Rufe verwandter Mangustenarten, um zu verstehen, wie Erdmännchen Alarmrufe erkennen. Ziel ist es, herauszufinden, ob die akustische Struktur der Alarmrufe von Erdmännchen universell ist, oder ob die Rufe von anderen Arten im selben Lebensraum erlernt werden.

Die Verhaltensbiologin Manser gilt als eine der weltweit führenden Erdmännchen-Expertinnen. Neben ihrer Tätigkeit an der Universität Zürich leitet sie die Forschung des «Kalahari Research Centre» in Südafrika. Der Zoo Zürich unterstützt ihre Forschungsaktivitäten an beiden Orten.

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