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Manipulierte Tourismus-Fotografien

In der digitalen Foto-Welt wird manipuliert, was das Zeug hält. Mit Filter und Bildbearbeitungstool ist alles möglich. Die Foto-Ausstellung «Schönwetter & Schönwetter – die Fotografenfamilie und Braunwald» zeigt, dass das bereits im Analogen-Zeitalter möglich war. 

Südostschweiz
17.12.15 - 17:29 Uhr
Kultur

Die ersten 75 Jahre des 20. Jahrhunderts war Braunwald eng verbunden mit dem fotografischen Schaffen von Vater und Sohn Schönwetter. Damals wurde das Bergdorf durch den Bau des Sanatoriums und des Grand Hotels zum Kurort. Und hier baute auch die Familie Schönwetter 1927 ihr Photohaus. 

Die Schönwetter's waren auf Tourismus-Fotografie spezialisiert. Um die Hotels in Braunwald auf den Bildern besser verkaufen zu können, wurden die Fotos bereits damals manipuliert.

Wo eigentlich nur Wald rund um das Gebäude zu sehen war, sieht man auf dem Foto einen Berg. Auf einem anderen Bild haben Vater und Sohn den Wald mit einer spektakulären Aussicht ins Tal ersetzt.

Der Glarner Fotograf Fridolin Walcher hat vor einigen Jahren einen Teil der riesigen Schönwetter-Hinterlassenschaft – die schwarz-weiss Aufnahmen zu Braunwald – erworben. «Ich bin in Braunwald aufgewachsen - die Bilder zeigen meine Heimat. Darum wollte ich die Bilder-Sammlung unbedingt für die Nachwelt erhalten.»

Nun präsentiert er 54 ausgewählte Abzüge in einer Verkaufsausstellung. Es sind Bilder mit touristischem Flair. Aber auch private, die noch nie zu sehen waren. Aufnahmen vom Wintersport, vom «Grand Hotel», wie auch der bäuerlichen Kultur.

Die Ausstellung eröffnet dieses Wochenende im Hotel «Bsinti» in Braunwald und kann bis am 27. März 2016 besucht werden. Wir durften uns heute schon ein Bild davon machen.

 
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