Die besten TV-Serien

1 «Game Of Thrones»

Die Fantasy-Serie ist derzeit die erfolgreichste Serie überhaupt, 6,9 Millionen Zuschauer sind der Erstausstrahlung von Staffel 5 in den USA im Schnitt gefolgt, eine Staffel 6 ist vom amerikanischen Pay-TV-Sender HBO angekündigt. Die grossteils im mittelalter­lichen Westeros spielende Geschichte basiert auf der Buchreihe «Das Lied von Eis und Feuer» von George R. R. Martin. Mit List und noch öfters mit Gewalt kämpfen verschiedene Familien um die Macht. Das ist bewegend, fesselnd, mitunter aber ganz schön kompliziert. Gerade wegen der komplexen Erzählweise begeistert «Game Of Thrones» auch die Kritiker. Die Fans rätseln derweil, wie die Serie wohl zu Ende geht. (Auf DVD sind bisher die Staffeln 1 bis 4 erschienen)

2 «Sopranos»

Eigentlich wären die Sopranos eine ganz gewöhnliche Mafia-Familie, wenn ihr Boss nicht ein Problem hätte – das geschäftliche und das familiäre Leben belastet ihn derart stark, dass er sich in Psychotherapie begeben muss. Bloss darf das niemand erfahren. Die im potthässlichen New Yorker Stadtteil New Jersey spielende HBO-Serie wird getragen von einem fantastisch aufspielenden James Gandolfini als Tony Soprano. Dazu kommen weitere Charakterköpfe wie Steven Van Zandt. Mit «Lilyhammer» erhielt der Gitarrist in Bruce Spring­steens E-Street Band sogar eine eigene, äusserst witzige Serie. (Box mit allen sechs Staffeln auf DVD erhältlich)

3 «Sons Of Anarchy»

Die Dramaserie um einen fiktiven Motorrad-Club im Westen der USA hat es nie richtig nach Europa geschafft. Dabei geben die sieben Staffeln, auf welche es «Sons Of Anarchy» zwischen 2008 und 2014 gebracht hat, eines der grossartigsten Sitten­gemälde wieder, das bis dato in Form einer Fernsehserie zu sehen war. Der Konflikt zwischen Throninhaber und Thronfolger ist äusserst blutig, denn von Waffenhandel über Drogen- und Sexgeschäfte lassen die «Sons ...» nichts aus. Eine zentrale Rolle kommt der zu jeder Intrige fähigen «Club-Mutter» Gemma zu, der das Wohl der Familie über alles geht. (Alle Staffeln einzeln auf DVD erhältlich)

4 «Broadchurch»

Der Tod eines elfjährigen Jungen bringt das Leben in einem englischen Küstendorf komplett durcheinander. Der Schmerz des Verlustes ist das eine, die Entdeckung, dass fast jeder im Ort etwas zu verbergen hat, das andere. Dazu kommt ein höchst unterschiedliches Ermittlerpaar. Was sich nach einem sattsam bekannten Krimimuster anhört, ist eine der spannendsten, emotionalsten Suchen nach der Täterin, dem Täter. Die kongeniale Musik des isländischen Komponisten Ólafur Arnalds trägt das ihre dazu bei, dass diese Serie selbst aus dem allgemein hochklassigen britischen TV-Schaffen herausragt. (Auf deutsch ist auf DVD erst die erste Staffel auf dem Markt)

5 «Skins»

Zwischen Dauerrausch und Depression – das sind die Pole, zwischen denen sich britische Jugendliche in dieser Serie bewegen. Ihnen beim Lieben und Leiden, Saufen und Kotzen – kurz: beim Leben – zuzusehen, hat etwas Voyeuristisches an sich, geht aber viel tiefer als der plump auf den (Sex-)Skandal angelegte Film «Kids». Alle zwei Staffeln von «Skins», und damit ging der Sender E4 ein nicht unbeträchtliches Risiko ein, wurde fast die gesamte Crew ausgewechselt und eine neue Geschichte erzählt. Eine US-Adaption von «Skins» scheiterte. (Alle neun Staffeln auf DVD)

6 «The Walking Dead»

Bald gibts ein Spin-off dieser Serie, die vom Kampf einer kleinen Gruppe Überlebender in einer von Untoten verseuchten Welt erzählt. Ein deutliches Zeichen für die anhaltende Faszination für apokalyptische Szenarien. (Staffeln 1 bis 4 auf DVD erhältlich)

7 «Utopia»

«Where is Jessica Hyde?» Allein schon diese vom skrupellosen Killer Arby mit tonloser Stimme immer wieder gestellte Frage zieht einen unweigerlich in den Bann. Die gesuchte Jessica Hyde kennt als einzige die Antworten zu einem geheimnisvollen Comic-Manuskript namens «Utopia», bei dem es um eine albtraumhafte Verschwörung geht. Die zwei Staffeln kurze Serie des britischen Senders Channel 4 ist unglaublich spannend, finster und brutal. Und von einer grell-bunten Comic-Ästhetik, wie man sie nicht alle Tage sieht. Dazu kommt ein Soundtrack, der knallt wie einst «Trainspotting». (Auf DVD erhältlich)

8 «Die Brücke»

Nicht nur die Amerikaner und Engländer können Serien, sondern auch die nordischen Länder Europas. In Staffel 1 dieser dänisch-schwedisch-deutschen Produktion wird auf der Öresundbrücke genau auf der Grenze
zwischen Schweden und Dänemark eine Leiche gefunden mit zwei Hälften, die je einer Person aus diesen beiden Ländern gehören. Dies ist der Auftakt zu einer Verbrecherjagd – mit einem der sonderbarsten Ermittlerduos im Zentrum. Er (Martin) ein empathischer Brummbär, sie (Saga) eine hochintelligente Autistin. Das Ganze ist nervenzehrend spannend, weil die Polizei immer einen Schritt hinterherhinkt, und der Fall Martin und Saga im wahrsten Sinne des Wortes immer näher kommt. Unheilvoll nahe! (Staffeln 1 und 2 auf DVD)

9 «Deadwood»

Eine dieser raumgreifenden Serien des US-Senders HBO, von denen man wünschte, sie würden nie enden. Drei Staffeln überdauerte das Western-Drama ums Leben und Sterben in Deadwood – und die Goldgräberstimmung, die in dem amerikanischen Ort in den 1870er-Jahren herrschte. Die Serie kam nie zu einem Ende, weshalb immer mal wieder Fortsetzungs-Gerüchte die Runde machen. Schön wärs! (Box mit allen drei Staffeln auf DVD erhältlich)

10 «Breaking Bad»

Für viele Serien-Fans gibt es keine Zweifel – «Breaking Bad» ist die ultimativ beste aller Serien neueren Datums. Dem lässt sich nicht viel entgegnen, denn die Geschichte um den biederen Highschool-Lehrer Walter White, der zum Drogenhersteller und -dealer wird, um seine Familie wegen einer Krankheit über die Runden zu bringen, ist derart abgedreht, dass einem praktisch jeder Lacher im Hals stecken bleibt. Speziell ist das Verhältnis Whites zu einem ehemaligen Schüler, mit dem er zusammenspannt. Die Serie ist bis zur letzten Sekunde in Staffel 5 grandios erzählt. (Box mit allen Staffeln auf DVD)

11 «Treme»

In einer Woche sind es zehn Jahre her, dass der verheerende Hurrikan «Katrina» grosse Teile von New Orleans zerstörte. Die Serie «Treme» befasste sich ab 2009 mit den Jahren danach, dem Wiederaufbau im gleichnamigen Stadtteil anhand von Einzelschicksalen, der Ineffizienz des Staates, dem korrupten Polizeiapparat, Immobilienspekulanten, der Suche nach Vermissten. Berührend, wie die Macher von HBO Musiker auftreten liessen, die vom Schicksal stark gebeutelt worden waren wie etwa Fats Domino. Die Musik ist die versöhnliche Klammer um ein himmeltrauriges Kapitel in Amerikas jüngerer Geschichte. (Alle vier Staffeln einzeln auf DVD)

12 «The Wire»

Sowohl hinter «Treme» wie hinter dieser Serie steckt als kreativer Kopf der ehemalige Polizeireporter David Simon. «The Wire» spielt in Baltimore, einer der heruntergekommensten Grossstädte der USA. In schwierig zu verstehender Gassensprache geht es um Drogen, Polizei, Politik, Rassenfragen. Die Erzählstruktur ist derart komplex, dass man konzentriert am Ball bleiben muss – dafür wird man mit einer der grossartigsten Geschichtsschreibungen in Serienform belohnt. Für viele die beste Serie aller Zeiten. (Box mit allen fünf Staffeln auf DVD erhältlich)