Glarus Süd weist den neuen Nutzungsplan klar zurück
Die Gemeindeversammlung Glarus Süd ist auf den neuen Nutzungsplan nicht eingetreten. Der Gemeinderat, der eine Rückweisung nur der Gewässerraum-Ausscheidung geschluckt hätte, muss nun das Geschirr flicken.
Die Gemeindeversammlung Glarus Süd ist auf den neuen Nutzungsplan nicht eingetreten. Der Gemeinderat, der eine Rückweisung nur der Gewässerraum-Ausscheidung geschluckt hätte, muss nun das Geschirr flicken.
von Fridolin Rast
Die Abfuhr kam deutlich und aus einem mit 626 Stimmberechtigten gedrängt vollen Saal. Mit einer klaren Mehrheit hat die Gemeindeversammlung von Glarus Süd gestern Abend in Schwanden die Nutzungsplanvorlage an den Absender zurückgeschickt. Wohl warb Gemeindepräsident Mathias Vögeli bei der Begrüssung, der Nutzungsplan sei ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der neuen Gemeinde und der Rahmen, der künftig Planungs- und Rechtssicherheit schaffe. Doch von dieser Sicherheit sahen nicht nur die Bauern noch zu wenig auf dem Tisch.
Gewässerraum betrifft viele
Jakob Hefti, Luchsingen, beantragte eine Gesamt-Rückweisung und begründete, der Gewässerraum sei eine sehr komplexe Sache, die nicht nur die Bauern betreffe, sondern alles rund um die Bauzonen und weitergehende Bereiche. «Die gesetzlichen Bedingungen sind nicht eingehalten, sie dürfen erst nach Anhörung der direkt Betroffenen ausgeschieden werden.» Dass letztlich ein Bundesgesetz hinter den Gewässerräumen steht, sei ihm auch klar: «Aber es müssen alle in eine saubere, gesetzeskonforme Lösung einbezogen werden.» Hans Rudolf Forrer, Luchsingen, unterstützt Hefti voll und ganz – und ergänzt ihn mit dem Antrag, auf die Hotelzone fürs Musikhotel in Braunwald sei zu verzichten. «Die Landschaft muss bleiben, und das Konzept funktioniert nicht ohne Mäzene.»
Ebenfalls Rückweisung wollte Vreni Hürlimann, Schwanden: Der Plan, in Braunwald später «völlig widersinnige» Überbauungspläne zu zeichnen, sei gesetzeswidrig.
Rolf Elmer, Elm wollte nur die Gewässerraumfrage zurückstellen, kam aber trotz Einschwenken des Gemeinderates auf diese Linie nicht durch. Dies, obwohl Hans-Peter Keller, Linthal, die Variante einer Teilrückweisung unterstützte und in den Raum stellte, seine nächste Linthpark-Etappe mit gegen 80 Wohnungen könnte nach einer vollständigen Rückweisung an der weiterbestehenden Rechtsunsicherheit scheitern.
Auch Alt-Ständerat Fritz Schiesser, Haslen, votierte für Rückweisung, da fruchtete die Bitte des Gemeindepräsidenten um «Augenmass» nicht mehr.
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