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Ein Tessiner Frauenschwarm holt sich den Heubuuch-Pokal

Moreno Croce aus Campo Blenio hats geschafft. Der Tessiner ist Mister Heubuuch 2011. Der Bergbauer hat sich am Samstagabend in Alvaneu Bad den Titel dank Witz und Charme geschnappt – die Damen im Saal fanden ihn aber auch sexy.

Südostschweiz
11.07.11 - 11:00 Uhr
Zeitung

Von Pierina Hassler

Alvaneu Bad. – «Er hat ein Spitzbubengesicht, das ist extrem herzig», sagt Ladina aus Tiefencastel. Ihrer Freundin Ursi gefällt Morenos Körper. «Seine Bodyshow war mega.» Ob so viel Schwärmereien fehlen dem neuen Mister Heubuuch für einmal die Worte.

Und so sitzt er wortlos glücklich auf dem königlichen Thron, die Heukrone auf dem Kopf und den Heubuuch-Pokal in der rechten Hand. Der Sieger darf jetzt ein Jahr lang einen Ford Kuga fahren. Und während eines Jahrs seine Berufskollegen bei Auftritten für den Schweizerischen Bauernverband vertreten.

Aus allen Landesteilen

Es ist ein spannender Abend auf der Ranch Farsox in Alvaneu Bad. Kurz nach 20 Uhr präsentiert Moderator Carlo Casentieri die zehn Kandidaten. Unter ihnen nur gerade ein Bündner, der Taminser Stefan Dürr (Ausgabe vom Dienstag). Die Männer vertreten alle Landesteile und sind zwischen 20 und 46 Jahre alt. Der Thurgauer Mathias Müller muss als Erster auf die Bühne. Das Publikum ist noch zurückhaltend. Der Berner Rudolf Klay ist mit seinen 46 Jahren der Älteste. «Ich jodle und singe für meine Kühe», erklärt er den Zuschauern. Der Funke springt über – das Publikum schliesst den sympathischen Familienvater sofort ins Herz.

Es folgt Joe Inderbitzin aus Sattel im Kanton Schwyz. Auf die Frage des Moderators, welchen technischen Wunsch er hat, kalauert der 27-Jährige: «Eine perfekt funktionierende Frau.» Die Stimmung im Publikum steigt. Und als der St. Galler Joel Zeller einen leicht anzüglichen Witz erzählt, ist im Stall definitiv der Teufel los.

Die Bodyshow steht an

Rund 700 Frauen, Männer und Kinder warten sehnsüchtig auf die Body-show. Vorher müssen die Kandidaten allerdings noch drei Fragen zur Landwirtschaft beantworten. Frage Nummer 2: «Wer ist der oberste Bauer?» Nur drei Heubuuch-Anwärter schreiben korrekt Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf das Blatt. Wobei Moderator Casentieri auch Ammann gelten lässt. Nach dem Quiz folgt ein Showblock. Die Kandidaten tanzen zum Lied «Cowboy und Indianer». Je nach Temperament schwungvoll oder eher verklemmt.

Nach einem einstudierten Tanz in schwarzen Jeans, weissem Hemd und rotem Nicki-Tuch treten die Kandidaten endlich zur herbeigesehnten Bodyshow an. Das Publikum will Waschbrettbäuche und nackte Haut sehen. Kandidat Martin Wirth aus Niederstetten (St. Gallen) zeigt viel von sich – auch das er weit unter dem Bauchnabel mit Edelweissen, Schweizer Kreuzen und Blumenranken tätowiert ist. Der Bündner Dürr spielt mit nacktem Oberkörper Alphorn und Didgeridoo – ein Augen- und Ohrenschmaus. Der spätere Sieger Moreno Croce bewegt sich gekonnt zu heissen Rhythmen, und Werner Schläpfer aus Nassen (St. Gallen) reisst sich das T-Shirt vom Leib, behält aber Sonnenbrille und Bermudas an.

Nach der Bodyshow benoten Publikum und Jury die Kandidaten. In der Jury sitzen TV-Moderatorin Claudia Lässer, Jan Bühlmann (Mister Schweiz 2010), Luzia Föhn (Miss Landjugend 2011) und Silvio Pfister (Mister Heubuuch 2009). Nach einer knappen halben Stunde wird Croce zum Mister Heubuuch 2011 ausgerufen. Auf Platz 2 landet der Schwyzer Joe Inderbitzin und zum originellsten Heubuuch wird der St. Galler Joel Zeller gewählt.

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