«Verdien dir Davoser zsii» – kühler Empfang für HCD-Trainer Holden
Gebrauchter Saisonstart für den HC Davos. Gegen Gottéron ein 3:1 verspielt. Und dann wird auch noch Neu-Trainer Josh Holden mit einem wenig freundlichen Transparent aus der Fankurve eingedeckt.
Gebrauchter Saisonstart für den HC Davos. Gegen Gottéron ein 3:1 verspielt. Und dann wird auch noch Neu-Trainer Josh Holden mit einem wenig freundlichen Transparent aus der Fankurve eingedeckt.

Es läuft das Mitteldrittel im Saisonauftaktspiel zwischen Davos und Fribourg-Gottéron (3:4), als die Fans im HCD-Fanblock ein Transparent hissen. «Als Hassfigur bekannt, zu eusem Headcoach ernannt, Zuger Legende Chan jede sii, verdien dir Davoser zsii.»
Worte, die es in sich haben. Und die nur einen Adressaten haben: den neuen HCD-Trainer Josh Holden, der gegen Gottéron seine Premiere als Chef an der Bande feiert. Was hinter den Worten steckt? Holdens Vergangenheit beim EVZ. Zehn Jahre stürmte er als Spieler für die Innerschweizer, machte sich mit seiner Art zum Liebling der Zuger Fans – und zur Reizfigur für die Restschweiz.
Als Anfang Jahr erstmals das Gerücht auftauchte, Holden könnte im Sommer als Trainer zum HCD wechseln, gehen in den Fanforen die Wogen hoch. «Katastrophe» schreibt einer. «Hassfigur» ein anderer. Auch klubintern sollen anfänglich nicht alle hinter der Option Holden gestanden sein.
Im März unterschreibt Holden schliesslich in Davos. Der «Willkommensgruss» der Fans zeigt: Die Meinungen haben sich über den Sommer nicht geändert. Immerhin: Die Spieler sollen vom neuen Trainer schwärmen. Und sollten bald auch die Resultate stimmen, dürfte auch der eine oder andere Zuschauer seine Meinung wechseln.
Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos