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Fünf Lawinentote an der Grenze zu Graubünden

Bei einem Lawinenabgang im österreichischen Bundesland Tirol sind am Freitag fünf Menschen getötet worden. Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der Grenze zu Graubünden.

Südostschweiz
04.02.22 - 17:10 Uhr
Blaulicht
Am Rettenbachferner im Tiroler Sölden ist Freitag eine Lawine auf eine Piste im Skigebiet abgegangen. Rettungskräfte am Lawinenkegel.
Am Rettenbachferner im Tiroler Sölden ist Freitag eine Lawine auf eine Piste im Skigebiet abgegangen. Rettungskräfte am Lawinenkegel.
Bild APA / Zoom.Tirol

Eine Person wurde zunächst verletzt in die Schweiz geflogen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Suchaktion in den Schneemassen auf der Fliesser Stieralpe war am Nachmittag noch im Gange. Zur Zahl der Vermissten und zur Herkunft der Opfer machte der Sprecher keine Angaben.

Es war eines der schwersten Lawinenunglücke in Österreich in dieser Saison. Anfang Dezember waren drei Skiwanderer im Salzburger Land von Schneemassen getötet und zwei weitere verletzt worden.

Laut Österreichs Lawinenwarnsystem herrscht in weiten Teilen der Berge erhebliche Gefahr - die dritte Stufe auf der fünfteiligen Risikoskala. Bei dieser mittleren Gefahrenlage passieren für gewöhnlich die meisten Lawinenunfälle.

Gut ausgerüstet

Allein in Tirol gingen am Freitag bis zum Nachmittag 13 Lawinen ab. Eine davon erreichte eine gesicherte Piste im Skiort Sölden und verschüttete fünf Wintersportler. Sie wurden lebend geborgen.

Glück im Unglück hatte auch eine deutsche Skifahrerin, die im Tiroler Skigebiet Glungezer verschüttet wurde. Sie konnte dank einer raschen Suchaktion ihrer Begleiter nach 15 Minuten lebend geborgen werden. Sie wurde laut Polizei in einer Tiefe von 1 bis 1,5 Metern gefunden. Die Frau war bewusstlos, doch ihre Atmung und ihr Kreislauf funktionierten noch. «Auf jeden Fall ist es ein totaler Glücksfall, wenn man 15 Minuten lang überlebt», sagte der Polizeisprecher. Die Frau, die in Innsbruck lebt, wurde verletzt in ein Krankenhaus geflogen.

Die Frau und ihre Kollegen waren mit elektronischen Ortungsgeräten, Lawinensonden und Schaufeln gut ausgerüstet in dem Skigebiet unterwegs. Die rasche Bergung durch Begleiter ist laut Experten von entscheidender Bedeutung, da die Überlebenschancen von Verschütteten unter dem Schnee binnen kurzer Zeit rasch sinken.

Gefährliche Situation

In den Bergen bleibt die Lawinensituation angespannt. Laut einer vorläufigen Bilanz gab es bereits 45 Lawinen, in die in irgendeiner Form auch Personen involviert waren. Die heikle Situation beruhigt sich laut Meteoschweiz insbesondere an Schattenhängen nur langsam.

Am Donnerstag waren in Scuol, Lenzerheide und Davos Lawinen niedergegangen.

Grosse Lawinengefahr

Zurzeit herrscht in mehreren Gebieten von Graubünden grosse Lawinengefahr. Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung erfordern Touren und Variantenabfahrten im Moment viel Erfahrung und grosse Zurückhaltung.

Hier gehts zur Lawinengefahrenkarte vom Institut für Schnee-und Lawinenforschung.

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