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Nun geht es an die Verschiebung der Stadthalle

Das Churer Stimmvolk hat vor Kurzem Ja gesagt zur Brambrüesch-Direktverbindung. Dieses Ja eröffnet der Stadt Chur nun neue Möglichkeiten zur Nutzung des Stadthallenareals.

Patrick
Kuoni
04.06.19 - 04:30 Uhr
Politik
Eine erste Visualisierung zeigt, wie die Stadthalle am neuen Standort auf der Oberen Au aussehen könnte.
Eine erste Visualisierung zeigt, wie die Stadthalle am neuen Standort auf der Oberen Au aussehen könnte.
VISUALISIERUNG STADTHALLE CHUR AG

Die Freude und auch die Erleichterung waren vielerorts gross nach dem Ja zum Investitionsbeitrag für die Brambrüeschbahn. Auch der Churer Stadtrat dürfte wohl aufgeatmet haben. Denn nun kann die Umnutzung des Stadthallenareals vorangetrie- ben werden. Zum einen wird die Brambrüeschbahn durch die geplante Direktverbindung näher an den Berg versetzt, zum anderen soll die Stadthalle deshalb nun sobald wie möglich weichen und auf ein Grundstück gegenüber des Cafés «Merz» auf die Obere Au zügeln, sodass das Stadthallenareal danach frei ist und umgenutzt werden kann.

Nutzer unterstützen Umzug

Der Umzug der Stadthalle auf die Obere Au war eigentlich auch im Masterplan Obere Au enthalten, über den das Churer Stimmvolk im vergangenen November bereits abgestimmt und grünes Licht gegeben hat. Gemäss Stadtpräsident Urs Marti wollen ausserdem auch die Nutzer der Stadthalle wie beispielsweise die Higa oder Graubündner Kantonalbank den Umzug vorantreiben, da die Bedingungen auf der Oberen Au idealer sind. So würde sich am neuen Standort beispielsweise die Parkplatzsituation entschärfen und die Sicherheitssituation verbessern. «Durch das Interesse der jetzigen Nutzer der Stadthalle, diese auf die Obere Au zu zügeln, erhält dieser Plan Rückenwind», erklärt Marti.

Geplant ist gemäss dem Stadtpräsidenten, dass die Verlegung bereits im kommenden Jahr vors Volk kommt. Die neue Halle soll laut Jahresbericht der Stadthalle Chur AG 8000 Stehplätze aufweisen und die Grundfläche soll rund 5000 Quadratmeter betragen. Bereits im Sommer 2019 ist die Wettbewerbsausschreibung vorgesehen.

25 Millionen für neue Halle

Für den Bau der neuen Eventhalle auf der Oberen Au rechnet Marti mit Grobkosten von 25 Millionen Franken. Allerdings muss zu einem grossen Teil nicht der Steuerzahler für einen allfälligen Neubau aufkommen. «Die Stadthallen AG besitzt das Land, auf dem die Stadthalle jetzt steht, sodass sie mit dem Verkauf einen grossen Teil der Kosten stemmen kann.» Marti rechnet mit weit über der Hälfte der Investitionskosten, die bereits gedeckt sind.

Bis das Stadthallenareal ganz frei sein wird, wird aber noch einige Zeit vergehen. Denn zum einen wird die alte Halle noch in Verwendung sein, solange die neue Halle noch nicht steht und zum anderen wird auch der Neubau der Brambrüeschbahn noch einige Jahre dauern.

Trotzdem will Marti noch in diesem Jahr einen Investorenwettbewerb lancieren, um die künftige Nutzung des Stadthallenareals zu klären. Dem Churer Stadtpräsidenten schwebt eine touristische Nutzung vor, welche sowohl dem Berg als auch der Stadt etwas bringen soll.

Was genau entstehen soll, lässt Marti aber offen: «Wir wollen für allfällige Investoren keine Ideen vorwegnehmen.» Klar sei aber, dass durch die Inwertsetzung auch wieder neue Einnahmen generiert werden können.

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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