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Das sind die Bräuche am Dreikönigstag

Heute Samstag wird weltweit der Dreikönigstag gefeiert. In der Schweiz kursieren die legendären Dreikönigskuchen. Was steckt eigentlich hinter dem Brauch? Die Antworten erfahrt ihr hier.

Nicole
Nett
06.01.24 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Leckere Süssigkeit: Dreikönigskuchen gibt es in allen Varianten – mit Sultaninen, Schokolade, Mandeln oder gar ohne Inhalt.
Leckere Süssigkeit: Dreikönigskuchen gibt es in allen Varianten – mit Sultaninen, Schokolade, Mandeln oder gar ohne Inhalt.
Bild Archiv

Über Jahrhunderte gehörten die drei Könige Balthasar, Melchior und Kaspar zu den volkstümlichsten Heiligen. Wegen diesen drei populären Figuren war im Verlaufe der Zeit aus dem Fest der Erscheinung des Herrn vom 6. Januar umgangssprachlich einfach das Dreikönigsfest geworden. Noch heute ist der 6. Januar, das Fest der Heiligen Könige aus dem Morgenland, ein offizieller Feiertag – zumindest in manchen Teilen der Schweiz und Graubündens.

Dreikönigskuchen mit Unterbruch

Da hat sich der König versteckt: Erst seit gut 70 Jahren ist der Dreikönigskuchen wieder verbreitet in der Schweiz.
Da hat sich der König versteckt: Erst seit gut 70 Jahren ist der Dreikönigskuchen wieder verbreitet in der Schweiz.
Bild Christian Beutler / Keystone

Der Dreikönigskuchen war in der Schweiz schon im 14. Jahrhundert bekannt. In einem der verschiedenen Mutschliteile befand sich damals – anstelle der heute üblichen Plastikfigur – eine Bohne. Der Kuchen geriet im 19. Jahrhundert in Vergessenheit. Erst 1952 nahmen die Bäcker die Tradition dieses Festtagsbrotes wieder auf. Wollt auch ihr einen Dreikönigskuchen backen? Hier geht es zum Rezept:

Übrigens, mit folgenden drei Tipps stehen eure Chancen höher, den König im Kuchen zu erhaschen:

1. Die Kleinsten werden die Grössten sein
Egal wie viel Hagelzucker, Mandelsplitter oder Rosinen auf den Kuchenstücken liegen – achtet genau darauf, welches Stück etwas kleiner ausfällt als die anderen. Denn Bäcker kaschieren die Einstichstelle am Kuchen gerne, indem sie die Teigkugel nochmals etwas in den Händen rollen und formen. So verliert das betreffende Stück gerne etwas an Volumen.

2. Der Boden der Tatsachen
Falls der erste Tipp euch nicht weitergeholfen oder der Bäcker seine Arbeit bis zum letzten Handgriff mit dem Mikrometer ausgeführt hat, werft einen Blick auf den Boden des Kuchens. Manchmal findet sich die Einstichstelle auch dort und wurde vom Bäcker nicht ganz so sorgfältig «verarztet».

3. Schlagt euch das Mittelstück aus dem Kopf
Auch wenn es mitunter zu den beliebtesten Stücken des ganzen Kuchens zählt – der König ist nie, wirklich nie, im mittleren Stück des Kuchens. Da hilft auch alles Beten und Hoffen nichts. Um eure Chancen zu erhöhen, könnt ihr höchstens versuchen, einen eurer Mitstreiter dazu zu bringen, sich für dieses Stück zu entscheiden.

Backen zum Jahreswechsel

Die drei Könige brachten Myrrhe, Weihrauch und Gold als Geschenk für das Jesuskind mit. Im Volksmund wurde dieser Brauch als Helsetä (mittelhochdeutsch: Heil wünschen oder eine Neujahrsgabe schenken) bezeichnet. Um die Weihnachts- und Neujahrszeit herum wurde schon in früheren Zeiten besonders viel Gebäck zubereitet. Ärmere Familien konnten von solchen Kostbarkeiten oft nur träumen. Das Neujahrs- oder Dreikönigssingen bot den ärmeren Kindern die Gelegenheit, in den reicheren Häusern das eine oder andere Häppchen zu erhaschen.

Heilige Drei Könige: Sie brachten Myrrhe, Weihrauch und Gold als Gabe an das Jesuskind mit.
Heilige Drei Könige: Sie brachten Myrrhe, Weihrauch und Gold als Gabe an das Jesuskind mit.
Bild Pexels

Wie gut kennt ihr den Dreikönigstag? In folgendem Quiz könnt ihr euer Wissen unter Beweis stellen und euch zum König quizzen:

Was für Traditionen pflegt ihr am Dreikönigstag? Wir freuen uns, in den Kommentaren von euch zu lesen.

Dieser Beitrag erschien bereits am Dreikönigstag 2023 in dieser Form.

Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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