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Schweizer erwarten weniger von der Vorsorge

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer senken ihre Erwartungen an die eigene Altersvorsorge. Insbesondere die berufliche Vorsorge verliert weiter an Vertrauen, wie das am Donnerstag von Raiffeisen veröffentlichte Vorsorgebarometer zeigt.

Agentur
sda
10.09.20 - 09:11 Uhr
Wirtschaft
Nur noch 15 Prozent glauben an die Zukunftsfähigkeit der zweiten Säule. (Symbolbild)
Nur noch 15 Prozent glauben an die Zukunftsfähigkeit der zweiten Säule. (Symbolbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage planen zudem deutlich weniger Arbeitnehmende eine Frühpensionierung. Eine Mehrheit könne sich sogar vorstellen, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten - allerdings vorwiegend in einem Teilzeitpensum.

Wenig Zuspruch erhielt in der Befragung das derzeit unterschiedliche Rentenalter von Mann und Frau.

Wenig Vertrauen in zweite Säule

In der aus drei Säulen zusammengesetzten Vorsorge hat die zweite Säule (BVG) Vertrauen verloren. Nur noch rund 15 Prozent der im Rahmen des Vorsorgebarometers Befragten glauben an die Zukunftsfähigkeit und die Finanzkraft der beruflichen Vorsorge. Im Jahr davor lag dieser Wert noch anderthalb Prozentpunkte höher.

Der Vertrauensverlust zeige sich auch daran, dass immer mehr Personen eine Auszahlung des Pensionskassenkapitals einer Rente vorziehen würden. Die öffentliche Diskussion rund um die zunehmende Lebenserwartung und zu den sehr tiefen Zinsen hinterlasse Spuren. Die Umfrageteilnehmer rechneten bei der eigenen Pensionierung mit Leistungskürzungen.

Eine leichte Zunahme auf gut 16 Prozent verbuchte in der «Vertrauensfrage» die AHV, während das Vertrauen in die private Vorsorge der dritten Säule innert Jahresfrist ebenfalls zurückgegangen ist. Allerdings sind nach wie vor mehr als 43 Prozent von der finanziellen Stabilität der selbst alimentierten 3a/3b-Vorsorgegefässen überzeugt.

Das Raiffeisen-Vorsorgebarometer basiert auf einer vom 17. bis 26. Juni 2020 durch das Link-Institut bei 1'028 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführten Befragung. Die Studie dazu wurde in Zusammenarbeit mit der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erstellt.

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