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Corin Rüttimann zu Zug: Piranha Chur verliert seine Lebensversicherung

Stürmerin Corin Rüttimann verlässt Piranha Chur Richtung Zug United. Die 30-Jährige spricht von einer neuen Herausforderung. Ausschlaggebend für den Wechsel waren aber nicht nur sportliche Gründe.

Roman
Michel
08.04.23 - 12:00 Uhr
Unihockey
(Fast) ein Leben in orange: Corin Rüttimann wird erstmals für einen anderen Schweizer Klub auflaufen.
(Fast) ein Leben in orange: Corin Rüttimann wird erstmals für einen anderen Schweizer Klub auflaufen.
Bild Olivia Aebli-Item

Die Zahlen sind beeindruckend: 252 Spiele in der Schweizer Unihockeyliga. Beinahe doppelt so viele Skorerpunkte. Seit Jahren und mit beeindruckender Konstanz ist Corin Rüttimann die Torschützin vom Dienst bei Piranha Chur. Mit Ausnahme zweier Abstecher nach Schweden lief die Stürmerin stets für ihren Heimatverein auf. In der Schweizer Liga trug sie nie ein anderes Trikot. Dies wird sich nun ändern. Rüttimann wechselt auf die nächste Saison zum Ligakonkurrenten Zug United. Dies gaben die involvierten Vereine am Samstag bekannt. Es sei «kein einfacher Entscheid» gewesen, sagt Rüttimann über den Transfer. Als Zug im Januar dieses Jahres erstmals anklopfte, habe sie das Angebot abgelehnt. Dass die Zukunft der 30-Jährigen nun doch in der Innerschweiz liegt, hat stark mit den Bedingungen neben dem Feld zu tun. Zug United vermittelte Rüttimann einen attraktiven Job im HR eines in Zug ansässigen Pharmazie- und Konsumgüterherstellers. «Ich bin nicht mehr 20. Da werden berufliche Überlegungen immer wichtiger», sagt Rüttimann und gibt zu: «Der Entscheid hat nicht nur mit dem Sport zu tun.» 

Dennoch hat der Wechsel auch seinen sportlichen Reiz. «Für mich ist es eine neue Herausforderung. Eine Chance, mich an einem anderen Ort zu beweisen», so Rüttimann. Zug gehört zu den aufstrebenden Teams im Schweizer Unihockey. Die Saison 2022/23 schlossen die Innerschweizerinnen auf Rang 3 ab, bestreiten derzeit den Play-off-Halbfinal gegen den langjährigen Serienmeister Kloten-Dietlikon. «Man spürt, wie der Klub Gas gibt», sagt Rüttimann. 

Gewohntes Bild: Corin Rüttimann bejubelt einen ihrer vielen Treffer für Piranha.
Gewohntes Bild: Corin Rüttimann bejubelt einen ihrer vielen Treffer für Piranha.

WM und dann Schluss?

In den letzten Tagen informierte Rüttimann ihre Teamkolleginnen bei Piranha über ihren Entscheid. «Nicht einfach» sei dies gewesen. «Der Klub und das Team sind extrem tief in meinem Herzen drin. Ich bin eine Spielerin, die sich wohlfühlen muss. Dieses Gefühl hatte ich in Chur stets.» Mit den Churerinnen holte die Rekord-Torschützin des Nationalteams (116 Tore) vier Mal die Meisterschaft und drei Mal den Cupsieg. Ihrer Heimat ganz den Rücken zukehren wird Rüttimann nicht. In Zug bezieht sie ein Studio, angedacht ist, dass sie jeweils von Montag bis Donnerstag in der Innerschweiz weilen wird. 

Rekord-Torschützin: Auch im Nationalteam trifft Corin Rüttimann.
Rekord-Torschützin: Auch im Nationalteam trifft Corin Rüttimann.

Bei Zug United hat Rüttimann einen Vertrag über ein Jahr bis im Sommer 2024 unterschrieben. Nicht auszuschliessen, dass es für die Bündnerin das letzte Jahr im Profi-Unihockey sein wird. Die WM in Singapur Anfang Dezember könnte ein letzter Höhepunkt in Rüttimanns Karriere werden. «Zug bietet mir die Gelegenheit, mich optimal darauf vorzubereiten», so die Bündnerin. Dazu gehört auch, dass die Nationalspielerinnen ab der kommenden Spielzeit im nahen OYM trainieren werden. Das Leistungszentrum in Cham wurde 2020 eröffnet und setzt sporartenübergreifend neue Massstäbe in Sachen Athletiktraining, Rehabilitation und Sportwissenschaft. Gute Voraussetzungen um die beeindruckenden Statistiken weiterzuschreiben. 

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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