Jason Joseph und Ditaji Kambundji scheitern knapp
Jason Joseph und Ditaji Kambundji künden für die Hürdensprints an den Schweizer Meisterschaften in Bellinzona Rekordversuche an. Beide scheitern knapp.
Jason Joseph und Ditaji Kambundji künden für die Hürdensprints an den Schweizer Meisterschaften in Bellinzona Rekordversuche an. Beide scheitern knapp.
Der Baselbieter blieb in 13,16 Sekunden nur sechs Hundertstel über seinem Rekord, den er heuer auf 13,10 gesenkt hat. Gleichwohl war der 24-Jährige schlecht gelaunt. «Ich habe nicht das gemacht, was ich sollte. Am Anfang war ich zu passiv», haderte er.
Der Hallen-Europameister von Istanbul hat seine blendende Verfassung in den Sommer mitgenommen. Auch aus diesem Grund misst er sich in Gedanken nicht mehr mit dem nationalen Rekord, sondern bereits mit der 13-Sekunden-Marke, welche die absolute Weltklasse vom Rest trennt. Dass er sich deswegen unter Druck setzt, verneint er. «Ich muss für eine 12er-Zeit nicht zaubern. Klar muss alles passen, aber ich habe alles, was es dazu braucht», betonte Joseph.
Ditaji Kambundji hingegen konnte mit dem Sieg in 12,72 Sekunden, einen Zehntel über dem Schweizer Rekord von Lisa Urech (12,62) aus dem Jahr 2011, gut leben. «Für mich zählt die Konstanz. Den Rekord auf den Tag genau anzusagen, ist schwierig. Aber er wird diese Saison schon noch fallen», sagte die Bernerin. Ditaji Kambundji, EM-Dritte 2022 in München und Hallen-EM-Dritte 2023 in Istanbul, zählt auf europäischem Niveau zur Spitze, im Vergleich mit Joseph ist sie aber global nicht auf dessen Level.
In die Nähe des Schweizer Rekords stiess auch Lionel Spitz vor. Der 400-m-Läufer aus Adliswil durchmass die Bahnrunde in 45,25 Sekunden. Mathias Rusterholz war 1996 um 26 Hundertstel schneller unterwegs gewesen.
Gold und Sturz
Simon Ehammer war nach dem Sieg im Weitsprung nicht restlos zufrieden. Der erste Versuch misslang (5,91), und nach 8,03 m folgten noch vier Nuller. Wie bei den Männern setzte sich auch bei den Frauen eine Mehrkämpferin durch. Annik Kälin, die EM-Dritte von München, gewann mit 6,64 m.
Ehammer trat zum Abschluss der Titelkämpfe noch im Hürdensprint an. Im Sog von Joseph schien er seinen Hausrekord von 13,43 Sekunden klar zu unterbieten, ehe er bei der letzten Hürde brutal stürzte. Der Appenzeller gab rasch Entwarnung.
William Reais schaffte bei den Männern das Double im Sprint. Nach dem Sieg über 100 m am Samstagabend setzte sich der Bündner über 200 m durch. Die 20,39 Sekunden sichern ihm definitiv das Ticket für die WM in Budapest, über 100 m dürfte es nicht reichen.
Audrey Werro mit Start-Ziel-Sieg
Im 800-m-Lauf der Frauen setzte sich die erst 19-jährige Audrey Werro durch. Die Nachwuchshoffnung aus dem Kanton Freiburg lief stets an der Spitze und liess auf der Zielgeraden der Olympia-Neunten Lore Hoffmann aus dem Wallis keine Chance.