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Der HCD kassiert eine deftige Klatsche – nun droht erneut das Aus

Der HCD ist im zweiten Spiel am Spengler Cup gegen Sparta Prag heillos überfordert und kassiert eine 2:9-Klatsche. Nun droht wie schon 2019 ein frühes Out am Heimturnier.

Lars
Morger
28.12.22 - 22:27 Uhr
Eishockey
Geschlagene Davoser: Sparta Prag bejubelt den Treffer zum 1:0.
Geschlagene Davoser: Sparta Prag bejubelt den Treffer zum 1:0.
Bild Gian Ehrenzeller / Keystone

Nein, so haben sich die Davoser den zweiten Auftritt am Heimturnier ganz sicher nicht vorgestellt. Gross waren die Hoffnungen nach dem Auftaktsieg im Klassiker gegen das Team Canada, dass nun wieder einmal die Stunde der Davoser schlägt. Die 6267 Zuschauer in der ausverkauften Davoser Eishalle bekamen 24 Stunden später aber einen Gastgeber zu sehen, der mit jenem vom Dienstag in keinster Weise zu vergleichen war. Der desolat spielte. Viele Fehler machte. Die Leistung verweigerte. Und ganze neun Tore kassierte. 

Schon früh drückten die starken Tschechen von Sparta Prag dem Spiel den Stempel auf. Bereits in der 2. Minute ging Sparta durch Kempny in Führung. Zehn Minuten später lenkte Safin im Powerplay einen Schuss über Gilles Senn, der am Mittwochabend den Vorzug gegenüber Sandro Aeschlimann bekam, zum 2:0 ab. Der HCD hatte bereits zu diesem Zeitpunkt nur wenig Zugriff auf das Spiel, präsentierte sich defensiv nachlässig und offensiv harmlos. Wie aus dem Nichts kamen die Bündner dann wenige Sekunden vor der Pause zum Anschlusstreffer. Matej Stranskys Schuss wurde von zwei tschechischen Beinen in den Kasten gelenkt. 

Dieser Treffer gab dem HCD im Mitteldrittel aber kein Aufwind. Bei einem HCD-Powerplay stellte sich die Davoser Hintermannschaft so tölpelhaft an, dass Michal Kempny gleich dreimal die Möglichkeit bekam, Senn zu bezwingen. Dieser Treffer war der Auftakt zur schlechtesten Phase des HCD in dieser Saison.

Schon nach dem 1:4 wäre ein Impuls von der Trainerbank dringend nötig gewesen. Cheftrainer Christian Wohlwend nahm aber weder sein Timeout noch erlöste er den bemitleidenswerten Senn mit einer Auswechslung. So erzielten die Tschechen zwei weitere Tore und gingen mit einer 6:1-Führung ins Schlussdrittel, in dem sie drei weitere Tore erzielten. Andres Ambühl sorgte 20 Sekunden vor Schluss noch für ein kleines bisschen Resultatkosmetik.

Es droht erneut das Viertelfinal-Aus

Einmal mehr hinterlässt der HCD also am Heimturnier mehr Fragen als Antworten. Nach dem 2:9 werden Erinnerungen an die letzte Austragung 2019 wach, als die Davoser am Heimturnier Spieler für den Viertelfinal schonten und dann ausschieden, was für viel Kritik an der sportlichen Führung sorgte.

Am Donnerstagabend droht dem 15-fachen Spengler-Cup-Sieger erneut das frühestmögliche Ausscheiden. Gegner im Pre-Halbfinal ist IFK Helsinki. Auch wenn die Finnen beide bisherigen Spiele verloren haben, strotzen die Davoser nach der Ohrfeige nicht gerade vor Selbstvertrauen. Und auch der Druck auf die Mannschaft und Wohlwend wird gross sein. Der HCD muss nun das «Desaster», wie es Verteidiger Dominik Egli nannte, schnellstmöglich vergessen. 

Lars Morger arbeitet seit 2022 als Redaktor Sport mit Schwerpunkt Eishockey und Schwingen für die Sportredaktion der «Südostschweiz»-Medienfamilie. Mehr Infos

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