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Schurter gibt nach WM-Enttäuschung zu: «Ich wollte vor den Spielen in Paris zu viel»

Nach der Enttäuschung von Paris bleibt Nino Schurter auch an der WM in Andorra chancenlos - und gibt danach Fehler in der Vorbereitung zu. War es der letzte WM-Auftritt des Ausnahmekönners?

Roman
Michel
01.09.24 - 19:39 Uhr
Regionalsport
Ausgepumpt: Nino Schurter bleibt im WM-Rennen chancenlos.
Ausgepumpt: Nino Schurter bleibt im WM-Rennen chancenlos.
Bild Maxime Schmid / Keystone

Die stolze Mountainbike-Nation Schweiz erlebt an der WM in Andorra eine historische Schlappe. Erstmals seit 2010 bleiben sowohl die Männer als auch Frauen im olympischen Cross-Country ohne Medaille.

Nino Schurter hat bei den extremen Bedingungen auf über 2000 Meter über Meer in der Skistation Pal Arinsal schon mehrfach bewiesen, dass er es drauf hat. Als dort 2015 erstmals um WM-Medaillen gefahren wurde, holte sich der Bündner seinen vierten von mittlerweile zehn WM-Titeln. Doch diesmal fuhr der Rekordmann der Konkurrenz von Beginn an hinterher.

Fehler vor Olympia?

Die angestrebte 14. WM-Medaille nach Bronze im letzten Jahr lag für Schurter ausser Reichweite. Mit über drei Minuten Rückstand resultierte für ihn gar sein schlechtestes WM-Resultat. Nach dem enttäuschender Olympia-Auftritt in Paris (9. Rang) ist das für den 38-Jährigen eine weitere Enttäuschung. «Irgendwie komme ich nicht mehr in Schuss», sagt Schurter im SRF-Interview. Und gibt dann zu: «Ich wollte vor den Spielen in Paris zu viel und geriet etwas in ein Übertraining. Daraus finde ich schwer raus.»

Schurter sagt, er wolle nun eine Pause einlegen - bevor dann im Weltcup die letzten Rennen anstehen. Sind es auch die letzten Weltcuprennen in Schurters Karriere? «Ich weiss es noch nicht, ob dies meine letzte WM sein wird», sagte der Bündner vor den Titelkämpfen in Andorra. Die Heim-WM 2025 im Wallis könnte durchaus eine Motivation sein, eine weitere Saison anzuhängen. Allerdings betonte Schurter immer, dass Erfolg und Freude stimmen müssten. 

Vom Operationssaal in die Top 10

Mathias Flückiger fuhr als einziger Schweizer in die Top 10. Ausgerechnet der Berner, dessen Start bis zuletzt ungewiss war, nachdem er sich eine Woche zuvor unter Vollnarkose hat den Blinddarm operativ entfernen lassen müssen. Der WM-Silbermedaillengewinner von 2019 bis 2021 ist sich nach den Dopingvorwürfen in den letzten Jahren zwar gewohnt, gegen Widerstände anzukämpfen. Dass er mit frischer Narbe unter diesen Umständen aber auf Platz 8 fährt und dabei nur knapp 1:20 Minuten auf das Podest verliert, ist nicht hoch genug einzuschätzen. «Noch vor drei Tagen hätte ich nicht gedacht, dass ich so mitfahren kann», gestand Flückiger im SRF-Interview. (rmi/sda)

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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