HCD vergeigt 2:0-Führung gegen Ambri - und verliert eine kuriose Partie in den Schlussminuten
Gegen Ambri-Piotta sieht der HC Davos lange wie der sichere Sieger aus. Und verspielt danach leichtfertig drei Punkte. Matej Stransky trifft doppelt. Eine kuriose Strafe leitet die Niederlage ein.
Gegen Ambri-Piotta sieht der HC Davos lange wie der sichere Sieger aus. Und verspielt danach leichtfertig drei Punkte. Matej Stransky trifft doppelt. Eine kuriose Strafe leitet die Niederlage ein.
Das Spiel
Davos gegen Ambri – es ist das Duell der Gegensätze. Da der Zweite der Tabelle, dort der Zehnte. Da der HCD, nur eine Niederlage aus den letzten zehn Spielen. Dort Ambri, nur zwei Siege in den letzten zehn Spielen. Klare Sache also? Nun, der HCD hat Glück nach einem Fehlpass von Knak nicht in Rückstand zu geraten. Landry scheitert an Aeschlimann. Im direkten Gegenzug fehlen dann Zentimeter zur Davoser Führung. Eine Rauferei zwischen Kubalik und Barandun ist so was wie der Weckruf für den HCD. Erst trifft Zadina per Ablenker (war er wirklich noch dran?) zum 1:0. Sekunden später scheitert Knak am Pfosten.
Drittel Nummer 2 startet mit einem Knaller. Stransky trifft schon nach 41 Sekunden aus vollem Tempo via Pfosten. Corvi nimmt Goalie Senn die Sicht. Der HCD hat in der Folge alles im Griff. Auch, als er kurz vor Spielmitte zum zweiten Mal in Unterzahl agieren muss. Und taucht doch mal eine Tessiner vor dem Davoser Tor auf, macht Aeschlimann hinten dicht. Was man dem HCD vorwerfen kann: Dass er vorne seine Tore nicht macht. Ambühl hat den ersten Saisontreffer eigentlich auf dem Silbertablett.
Auch im dritten Drittel lohnt es sich, rechtzeitig auf dem Platz zu sein. Der Pfosten verhindert den dritten Davoser Treffer durch Fora. Danach lassen die Bündner nach. Erst rettet Aeschlimann und hält so das 2:0 fest. Nach einem Fehler von Fora hinter dem eigenen Tor ist aber auch der Davoser Schlussmann erstmals geschlagen. Heim muss aus kurzer Distanz bloss einschieben. Die herrliche Vorlage kommt von Grassi. Wird das hier doch noch eine Zitterpartie? Wie schon am Wochenende gegen Ajoie? Nussbaumer und Knak verpassen die Vorentscheidung, scheitern beide an Senn. Und auf der Gegenseite: Da kann Aeschlimann eine Scheibe nicht richtig blockieren. Douay staubt ab. Die Reaktion folgt sofort: Stransky findet die Lücke über dem Beinschoner von Senn. Die Entscheidung? Noch immer nicht. Weil DiDomenico einen Distanzschuss vor dem Tor ablenkt und 52 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 3:3 trifft. Senn hat einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. Verrückt! Müller hat gar noch das 4:3 für die Gäste auf dem Stock. Für den HCD kommts trotzdem noch knüppeldick. Erst kassiert Gredig beim Bully eine Strafe, weil er die Scheibe zuerst mit der Hand spielt. Und so startet Davos in Unterzahl in die Verlängerung. Wo Kubalik nach 23 Sekunden trifft. Der ist zwar zurück auf dem Leaderthron. Und kann sich trotzdem nicht wirklich drüber freuen.
Die Top 3
Matej Stransky: Eine Strafe nach sechs (!) Sekunden. Muss man auch erst einmal schaffen. Der Tscheche verschwindet schon kurz nach dem ersten Bully in der Kühlbox. Weil er seinen Gegenspieler mit dem Stock im Gesicht trifft. Auch seine spielerische Klasse lässt Stransky aufblitzen: Beim 2:0 kurz nach der ersten Pause. Und beim so wichtigen 3:0 kurz vor dem Ende.
Gilles Senn: Beim HCD stand der Goalie immer im Schatten von Aeschlimann. Nun spielt er mit Ambri erstmals in Davos gegen den HCD. Und lässt sich beim ersten Davoser Treffer von einem Weitschuss von Andersson am nahen Pfosten erwischen. Zadina hat wohl noch leicht abgelenkt, weshalb er als Torschütze angegeben wird.
Andres Ambühl: Wann kommt endlich der erste Saisontreffer? Mittlerweile wartet der Captain schon 22 Saisonspiele auf die Premiere. Gegen Ambri hat er kurz vor der zweiten Pause die goldene Gelegenheit. Er scheitert aber am spektakulär reagierenden Senn. Und das Warten geht weiter.
So gehts weiter
Kurze Verschnaufpause für den HCD. Am Donnerstag gehts schon weiter. Und das auch noch auswärts in Lausanne. In anderen Worten: lange Reise und Spitzenkampf. Das nächste Heimspiel steht auch schon bald in der Agenda: Am Samstag ist Biel in Davos zu Gast.
Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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