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HCD-Stürmer Nussbaumer über Play-off-Gegner: «Ich wünsche mir Bern – wegen meiner Familie»

Valentin Nussbaumer gewährt im neusten HCD-Talk Einblicke ins Kabinenleben. Wie war es, als Andres Ambühl seinen Rücktritt verkündete? Wie schläft man nach Spielen? Und wen wünscht sich der Stürmer als Gegner in den Play-offs?

Südostschweiz
21.02.25 - 11:42 Uhr
Regionalsport
Schaut her: Valentin Nussbaumer jubelt über ein Tor.
Schaut her: Valentin Nussbaumer jubelt über ein Tor.
Bild Jürgen Staiger / Keystone

von Roman Michel und Bernhard Camenisch

Wird es Zug? Bern? Oder doch Fribourg-Gottéron? Der Qualiendspurt in der National League läuft. Spätestens in einer Woche wird der HC Davos seinen Play-off-Gegner kennen. Stürmer Valentin Nussbaumer hat einen klaren Favoriten aus dem Trio: der SCB. Nicht etwa aus sportlichen Gründen. «Das wäre für meine Familie am nähesten, um an die Spiele zu kommen», so der Jurassier im neusten HCD-Talk auf «TV Südostschweiz». «Ich schaue zwar nicht täglich auf die Tabelle. Aber wir wissen schon, wo wir stehen.» Am liebsten würde sich Nussbaumer im Endspurt noch einen Platz in den Top 4 sichern – und so das Heimrecht in den Play-offs. Zur Erinnerung: Letztmals durfte der HCD 2016 zuhause in die Viertelfinals starten.

Bei diesem Unterfangen müssen die Bündner auf Enzo Corvi verzichten. Der Nationalstürmer (27 Skorerpunkte in diesem Winter) fehlt dem HCD wegen einer vom Verein nicht näher definierten Oberkörperverletzung für den Rest der Saison. Corvi musste sich einer Operation unterziehen. «Das ist ein grosser Verlust», gibt Nussbaumer zu. Der 24-Jährige übernahm am Mittwoch gegen Ambri quasi die Position von Corvi. Nachdem Nussbaumer in dieser Saison primär als Flügelstürmer zum Einsatz kam, spielte er gegen die Leventiner als Center der zweiten Linie zwischen Matej Stransky und Filip Zadina. «Es ist ein komplett anderes Spiel», sagt Nussbaumer. Neu ist die Rolle für ihn keineswegs. Als Junior spielte Nussbaumer hauptsächlich auf der zentralen Position. Auch beim HCD kam er schon als Center zum Einsatz.

«Es wird komisch ohne ihn»

Auch die Rücktrittsankündigung von Andres Ambühl ist Thema im Talk. «Ich hätte gedacht, dass er noch eine Saison dranhängt», sagt Nussbaumer. Entsprechend geschockt ist er, als der Captain letzte Woche am Donnerstagmorgen in die Kabine kommt und verkündet, dass er seine Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel hängen würde. «Josh Holden hat ihm das Wort gegeben. Und dann sagte Büeli: Jungs, es ist fertig. Das war ein Schock», so Nussbaumer. Und weiss schon jetzt: «Es wird komisch sein, wenn Büeli im August plötzlich nicht mehr in der Garderobe sitzt», sagt Nussbaumer und erzählt dann, wie er Ambühl als Kind bewunderte. «Ich habe ihm mit meinem Vater jeweils im TV zugeschaut. Und plötzlich war er mein Teamkollege.»  

Bei der Aufgabe, das entstehende Loch zu stopfen, ist auch Nussbaumer gefordert. Im vergangenen Winter war er der beiste Schweizer Skorer beim HCD, realisierte total 37 Skorerpunkte – doppelt so viele wie in seiner bisherigen Rekordsaison. Der Start in diese Saison verlief hingegen holperig. Bis zur 15. Runde musste Nussbaumer auf seinen ersten Treffer warten. «Das war keine coole Zeit. Es gab einige schwierige Momente», so Nussbaumer heute.  

Nussbaumer, der Witzbold

Nussbaumer ist ein Kopfmensch. Und hat höchste Ansprüche an sich selbst. Manchmal steht ihm dieser Ehrgeiz fast etwas im Weg. Auch mit der Hilfe einer Mentaltrainerin lernte er, sich deswegen nicht zu versteifen. Was da hilft: Humor. Nussbaumer ist stets für einen Spass zu haben, lässt gerne mal einen Spruch liegen. «Ich lache gerne mit meinen Kollegen – und über mich selbst.» Nussbaumer, der Kabinenclown? «Zusammen mit Chris Egli», verrät der achtfache Nationalspieler.

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