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Der HCD verliert gegen den Angstgegner und hat einen neuen Stürmer an der Angel

Der HC Davos verliert beim HC Ambri-Piotta mit 0:1 und damit auch das dritte Saisonduell gegen die Tessiner. Gleichzeitig müssen die Bündner die Tabellenführung an die ZSC Lions abgeben. Dafür dürften sie in Kürze einen Kanadier mit grossem Namen als Neuzugang präsentieren.

Bernhard
Camenisch
07.12.24 - 22:05 Uhr
Regionalsport
Das einzige Tor des Spiels: Inti Pestoni (links) trifft zum 1:0, HCD-Verteidiger Nico Gross und Torhüter Luca Hollenstein sind machtlos.
Das einzige Tor des Spiels: Inti Pestoni (links) trifft zum 1:0, HCD-Verteidiger Nico Gross und Torhüter Luca Hollenstein sind machtlos.
Bild Alessandro Crinari / Keystone

Vor dem Spiel gibt es um den HC Davos ein heisses Transfergerücht: Der kanadische Stürmer Brendan Lemieux soll kommen. Bestätigt ist dies vom HCD noch nicht, was daran liegen dürfte, dass Lemieux nach seiner Vertragsauflösung am Freitagabend mit den Carolina Hurricanes während 24 Stunden auf dem NHL-Waiver verbleibt. Von diesem könnte ihn theoretisch ein anderes NHL-Team verpflichten.

Gemäss «Puckempire» wird Lemieux seine Karriere aber beim HCD fortsetzen. Der 28-jährige Flügelstürmer, der auch den US-Pass besitzt, hat seit 2017 für Winnipeg, die New York Rangers, Los Angeles, Philadelphia und Carolina 315 NHL Spiele bestritten (37 Tore, 38 Assists). In der laufenden Saison schaffte er es nicht ins NHL-Kader der Hurricanes und kam in deren Farmteam, den Chiacago Wolves, in der American Hockey League (AHL) zum Einsatz. Brendan Lemieux ist der Sohn vom früheren NHL-Star Claude Lemieux. Dieser gewann viermal den Stanley Cup und spielte in der Saison 2003-04 in der NLA zwölf Partien für Zug.

Der HCD sucht einen neuen Ausländer, weil er seit dem Ausfall von Stürmer Simon Ryfors vor gut drei Wochen mit nur noch fünf Imports spielt. Der Schwede dürfte zwar bis spätestens Ende Monat wieder einsatzfähig sein. Landsmann Joakim Nordström, der in dieser Saison noch gar nie gespielt hat, fällt aber weiterhin bis auf unbestimmte Zeit aus.

Das Spiel

Ambri-Piotta kommt nach dem Auswärtssieg am Freitagabend beim Meister ZSC Lions mit viel Energie in die Partie. Die Tessiner sind in den ersten Minuten enorm aufsässig und setzen den HCD bei dessen Spielaufbau sofort unter Druck. Tim Heed (4.) und Philippe Maillet (5.) sind die ersten, die Luca Hollenstein im Davoser Tor prüfen. Bis auf der anderen Seite Gilles Senn nach dem Schuss von Matej Stransky ein erstes Mal wirklich gefordert ist, vergehen über zehn Minuten. Ein Crosscheck von Dario Wüthrich gegen Yannick Frehner bringt dem HCD dann eine fünfminütige Überzahlsituation. Wirklich zwingend ist der Leader dabei aber nicht. Tore fallen vor der ersten Pause nicht. 

Im mittleren Abschnitt werden beide Mannschaften offensiver. Ambri-Topskorer Dominik Kubalik trifft in der 24. Minute aus spitzem Winkel den Pfosten. Dann entwischt Simon Knak in Unterzahl, scheitert aber an Senn (26.). Auf der anderen Seite zeichnet sich Hollenstein gegen Tommaso De Luca aus (31.). Ein schön vorgetragener Angriff bringt schliesslich in der 32. Minute das erste Tor. Inti Pestoni bringt das Heimtem nach einem feinen Querpass von Chris DiDomenico in Führung. Der Rest des Drittels gehört ganz den Tessinern. Sie sind energischer und entschlossener am Werk.

Auch nach der zweiten Pause ist Ambri zunächst dem 2:0 näher als der HCD dem Ausgleich. Ein Knaller von Kubalik prallt an die Latte (44.), dann klärt Hollenstein gegen Heed (47.). Filip Zadina hat nur Sekunden später nach dem Doppelpass mit Chris Egli das 1:1 auf dem Stock, Senn ist aber weiterhin hellwach. Ambri verteidigt den knappen Vorsprung mit grossem Einsatz, auch, als der HCD knapp fünf Minuten vor Schluss nochmals im Powerplay ran darf und Julius Honka in diesem den Aussenpfosten trifft. Just als Kubalik von der Strafbank zurückkehrt, pariert Senn glänzend gegen Adam Tambellini. Es ist die letzte gute Möglichkeit für die Bündner. Sie bleiben erstmals seit dem 24. September (0:7 bei den SCL Tigers) ohne Torerfolg und verlieren auch das dritte Duell in der laufenden Meisterschaft gegen den HC Ambri-Piotta. Saisonübergreifend ist es gegen diesen Gegner bereits die sechste Niederlage am Stück. Und auch die Tabellenführung ist futsch. Dies weil die ZSC Lions mit 5:2 in Lugano gewinnen. Beide Teams stehen jetzt mit 55 Punkten an der Spitze, die Lions haben aber zwei Partien weniger absolviert.

Die Top 3 

Gilles Senn: Der Goalie ist nach seinem Wechsel von Davos zu Ambri wieder aufgeblüht und hat den Finnen Janne Juvonen als Nummer 1 verdrängt. Gegen sein Ex-Team hält er tadellos und feiert seinen ersten Shut-out für Ambri.

Luca Hollenstein: Der Davoser Torhüter pariert, was zu parieren ist, und stemmt sich von den Gästen am intensivsten gegen die Niederlage.

Dominik Kubalik: Er steht am Ursprung des 1:0 und trifft zweimal die Torumrandung – der Tscheche von Amrbi ist der auffälligste Feldspieler und stellt auch seine Landsleute beim HCD, Filip Zadina und Matej Stransky, in den Schatten.

So geht’s weiter

Am Sonntag folgt für den HCD der zweite Teil seines Tessiner Wochenende. Zu Hause treffen die Davoser auf den HC Lugano, das Spiel beginnt um 15.45 Uhr. Nächste Woche ist dann Nationalmannschaftspause.

Ambri-Piotta - Davos 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)
6438 Zuschauer. – SR Hungerbühler/Kova (FIN), Steenstra (CAN)/Humair.
Tor: 32. Pestoni (DiDomenico, Kubalik) 1:0.
Strafen: 1-mal 2 plus 5 Minuten (Wüthrich) plus Spieldauer (Wüthrich) gegen Ambri-Piotta, 4-mal 2 Minuten gegen Davos.
Ambri-Piotta: Senn; Heed, Curran; Virtanen, Zgraggen; Wüthrich, Isacco Dotti; Pezzullo; Zwerger, DiDomenico, Kubalik; De Luca, Maillet, Landry; Bürgler, Kostner, Pestoni; Grassi, Heim, Miles Müller; Douay.
Davos: Hollenstein; Fora, Gross; Honka, Dahlbeck; Andersson, Jung; Barandun; Stransky, Corvi, Tambellini; Kessler, Egli, Zadina; Frehner, Nussbaumer, Knak; Wieser, Ambühl, Parrée; Gredig.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Zaccheo Dotti (krank) und Juvonen (überzähliger Ausländer), Davos ohne Nordström und Ryfors (beide verletzt). – 24. Pfostenschuss Kubalik, 44. Lattenschuss Kubalik, 56. Pfostenschuss Honka. – Davos ab 58:32 ohne Torhüter.

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