Der HCD verliert erneut gegen seinen Angstgegner – und muss eine Hiobsbotschaft verdauen
Viertes Spiel, vierte Pleite. Der HC Davos unterliegt Ambri-Piotta mit 0:2 und ist vor allem offensiv erstaunlich harmlos. Schwerwiegender als die Niederlage sind die Neuigkeiten neben dem Eis.
Viertes Spiel, vierte Pleite. Der HC Davos unterliegt Ambri-Piotta mit 0:2 und ist vor allem offensiv erstaunlich harmlos. Schwerwiegender als die Niederlage sind die Neuigkeiten neben dem Eis.

Das Spiel
Auf gehts in den Endspurt der Qualifikation. Und das gegen den Angstgegner. Angstgegner? Ja, gegen Ambri hat der HCD seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen. Diese schwarze Serie wollen die Bündner vor ausverkauftem Haus beenden. Sie tun sich in der Startphase im Kreieren von Torchancen aber schwer. Gefährlich wirds erst, als es einmal schnell geht. Nach einem Scheibengewinn in der Mittelzone schaltet Tambellini sofort um, Frehner scheitert schliesslich am stark reagierenden Senn. Im Gegenzug verpasst Maillet das leere Tor, weil er den Puck nicht kontrollieren kann. Und Augenblicke später scheitert Pestoni ganz alleine vor Aeschlimann.
Der Davoser Schlussmann kann sich im 1:1 kurz nach der Pause erneut auszeichnen lassen, als er gegen DiDomenico pariert. Völlig unnötig ist, wie der Ambri-Stürmer nachschlägt und Aeschlimann an der Hand erwischt. Für den blutenden HCD-Goalie geht es nicht mehr weiter. Bitter für Ersatz Hollenstein: Beim zweiten Schuss auf sein Gehäuse, muss er sich erstmals bezwingen lassen: Landry lenkt einen Distanzschuss von Curran mit der Hüfte ins Tor. Und der HCD? Ist offensiv erstaunlich harmlos. Vor allem die nominell gefährlichste Linie mit Zadina, Stransky und Nussbaumer kommt überhaupt nicht auf Touren.
Zum Start ins Schlussdrittel packt Hollenstein eine Riesen-Parade aus, macht sich beim Abschluss von Liga-Toptorschütze Kubalik richtig lang. Und trotzdem klingelts wenige Augenblicke später: Im Powerplay zieht Heed ab, Verteidiger Fora verdeckt Hollenstein in der Rückwärtsbewegung die Sicht. Wenig später rettet die Latte nach einem Scheibenverlust von Dahlbeck. Ambris Führung ist längst völlig verdient. Ex-Davos-Goalie Senn verbringt in seiner ehemaligen Stube einen geruhsamen Abend. Es braucht ein Powerplay, damit auch der HCD endlich wieder vor dem gegnerischen Tor auftaucht. Tambellini und Ambühl scheitern nur knapp. Tambellini ist nach dem Überzahlspiel aber auch hinten gefragt. Nach einem mutigen Ausflug von Hollenstein, macht der Topskorer plötzlich den Goalie. Erfolgreich. Bloss: Vorne wills nicht klappen, auch nicht mit sechs gegen fünf. Der HCD verliert zum siebten Mal in Folge gegen Ambri. Und ist gegen die Leventiner schon seit 124 Minuten ohne Treffer.

Die Top 3
Josh Holden: Der Trainer wirbelt seine Sturmlinien erneut durcheinander. Yannick Frehner darf etwa in der ersten Formation mit Ryfors und Tambellini ran. Stransky und Zadina bilden zusammen mit Nussbaumer die zweite Sturmlinie. Noch hat Holden ja ein paar Tage, um seine Play-off-Formationen zu finden.
Enzo Corvi: Hiobsbotschaft für den HCD. Der Nationalstürmer (27 Skorerpunkte) fällt für den Rest der Saison aus. Der Grund: eine Oberkörperverletzung. Mehr gibt der Klub nicht bekannt. In der Vergangenheit hatte Corvi immer wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen. Ob der aktuelle Ausfall damit zusammenhängt, ist nicht bekannt. Corvi musste in den letzten Tagen unters Messer. «Der Eingriff verlief erfolgreich», vermeldet der HCD.
Sandro Aeschlimann: Zwei Mal pariert er gegen einen allein heranstürmenden Gegner. Und kriegt dann den Stock von DiDomenico auf die Hände. Aeschlimann blutet am Daumen, wird an der Bande mit einem Eisbeutel behandelt. Und muss schliesslich Stellvertreter Hollenstein Platz machen. Das dritte Drittel verfolgt Aeschlimann mit einer Schiene am Daumen von der Bande aus.

So gehts weiter
Durchschnaufen? Liegt fast nicht drin. Schon am Freitag empfängt der HCD Fribourg-Gottéron. Am Samstag gehts nach Bern. Beides Duelle gegen mögliche Play-off-Gegner.
Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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