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Schwyz hält trotz Widerstand an Windkraft im Linthgebiet fest

Das Linthgebiet kommt als Windkraftgebiet in den Schwyzer Richtplan. Die Urschweizer wollen jetzt mit dem Kanton St. Gallen zusammenarbeiten. Dabei sind Windräder im Linthgebiet sehr umstritten.  

Südostschweiz
24.04.23 - 18:31 Uhr
Politik
Zukunftsvision oder Schreckensvision? So visualisiert der Zusammenschluss von Windkraftgegner «Freie Landschaft Schweiz» Windräder im Linthgebiet. 
Zukunftsvision oder Schreckensvision? So visualisiert der Zusammenschluss von Windkraftgegner «Freie Landschaft Schweiz» Windräder im Linthgebiet. 
Pressebild

Der Schwyzer Regierungsrat will zwei Windkraftgebiete im Linthgebiet in den kantonalen Richtplan aufnehmen. Das ist die Grundvoraussetzung, damit an diesen Standorten auf Schwyzer Boden Windkraftprojekte vorangetrieben werden können. 

Während der Vernehmlassung zum neuen Richtplan seien auffallend viele Eingaben zu den möglichen Standorten von Windkraftwerken eingegangen, hiess es in einer Mitteilung des Kantons Schwyz. 

Die insgesamt drei Gebiete («Linthebene Süd», «Linthebene Nord» und «Hochstuckli Engelstock») werden trotzdem in den Richtplan aufgenommen, aber nur als «Vororientierung». Dieser Koordinationsstand bedeute, dass für das Vorhaben nur grobe Vorstellungen vorhanden seien, teilte das Schwyzer Volkswirtschaftsdepartement mit. Die Schwyzer wollen nun mit dem Kanton St. Gallen zusammenarbeiten, der in Schänis ebenfalls Windräder ermöglichen will

Der Kanton Glarus hat ein Windkraft-Gebiet im benachbarten Bilten 2019 wieder aus dem Richtplan herausgestrichen. 

«Reine Alibiübung»

Windkraftgegner kritisierten den Entscheid des Schwyzer Regierungsrates umgehend. Sie bezeichneten die Vernehmlassung als «reine Alibiübung». Der Entscheid sei schon vorher gefällt worden. Die Gegner befürchten unter anderem Eingriffe in das Landschaftsbild.

«Wir haben von betroffenen Gemeinden und anderen Gruppierungen starken Gegenwind bekommen», sagt Thomas Huwyler, Vorsteher des Schwyzer Amtes für Raumentwicklung, gegenüber dem «March-Anzeiger». An den Windkraftplänen will der Kanton Schwyz trotzdem festhalten: «Die Kantone haben einen Auftrag aus dem eidgenössischen Energie- und Raumplanungsgesetz», sagt Huwyler.  

Nach Abschluss der Auswertung der Eingaben und der Vorprüfung des Bundes wird die Richtplananpassung 2022 vom Regierungsrat erlassen und dem Kantonsrat zur Kenntnisnahme unterbreitet. Danach erfolgt die Genehmigungseingabe an den Bund. (brm/uw)

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Es geht kein Weg an der Windkraft vorbei. Bin gespannt, was die Windkraftgegner sagen, wenn der "Strom aus der Steckdose" dann mal einen Franken pro Kilowattstunde kostet, weil wir ihn vom Ausland teuer einkaufen müssen. Und im übrigen, das was die Windkraftgegner - allem vornan Herr Hettegger - "verzapfen", hat nichts mit der Realität und Funktionsweise des elektrischen Stromes und dessen Versorgungsnetzes zu tun. Und was die - angeblichen - Gefahren für die Vögel betrifft, das sind meine Kenntnisse und Erfahrungen von einer anderen Realität; die Vögel sind schlauer als die Windkraftgegner.

Auch ich wäre eigentlich für Windkraft? Wenn es nicht das Problem gäbe, das diese zu nahe an den Häusern wären.Da ich mit einer Carreise nach Dresden fuhr, sah ich viele Windräder.Auch mit einer Carfahrt nach dem Schwarzwald und Elsass sah ich viele Windräder.Nur diese sind praktisch alle "Weit vom Geschütz".Das heisst :weit weg von den Wohnsiedlungen. Auch wenn man mit dem Flieger nach Berlin geht, sieht man viele Windräder aber ein Grossteil in der Nordsee.

Die Kantone haben auch einen Auftrag aus der Bundesverfassung: Für den Natur- und Heimatschutz sind die Kantone zuständig. Die vorgesehene "Raumentwicklung" und der vorgeschobene Auftrag von Bern schaden der Heimat und widersprechen jeder Vernunft.

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