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Nach Graubünden dürfen auch Jägerinnen und Jäger in der Waadt Wolfsrudel abschiessen

Der Kanton Waadt kann alle sieben Tiere des Wolfsrudels vom Mont Tendre abschiessen. Das Bundesamt für Umwelt hat das Mitte August eingereichte Abschussgesuch positiv beantwortet. Kurz zuvor reichte Graubünden ein Abschussgesuch ein.

Südostschweiz
09.09.24 - 16:05 Uhr
Politik
Ein Wolf in einem Tierpark. (Symbolbild)
Ein Wolf in einem Tierpark. (Symbolbild)
KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

«Das Bafu hat das Regulierungsgesuch des Kantons Waadt für das Rudel des Mont Tendre am 3. September 2024 angenommen», sagte eine Sprecherin am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie bestätigte damit eine Meldung des Westschweizer Fernsehens RTS.

Der Kanton Waadt hat sein Abschussgesucht kurz nach dem Kanton Graubünden in Bern eingereicht. Die Bündner bekamen am Montagabend, 2. September, grünes Licht aus der Bundeshauptstadt für die Wolfreulierung. Am selben Morgen begann die Bündner Hochjagd. Rund 5500 Jägerinnen und Jäger nehmen daran teil. 2700 von ihnen sind berechtigt, auch Wölfe zu schiessen. Sie hätten gleich vom ersten Jagdtag mithelfen sollen, den Wolfsbestand zu dezimieren. Doch die Bündner Regierung hatte da noch kein grünes Licht aus Bern erhalten.

Präventive Abschüsse können bis zum 31. Januar 2025 durchgeführt werden. Rechtsgrundlage ist das revidierte Schweizer Jagdgesetz. Ausser der Waadt haben auch die Kantone Graubünden, Wallis, St. Gallen und Tessin entsprechende Gesuche beim Bafu eingereicht.

Zahl der Abschüsse noch offen

Es ist allerdings noch unklar, ob der Kanton Waadt beschliessen wird, alle Individuen des Rudels abzuschiessen. «Wir werden in erster Linie auf das Männchen abzielen, das für die meisten Angriffe verantwortlich ist. Sobald dieses Ziel erreicht ist, werden wir die weiteren Massnahmen evaluieren», sagte der für Umwelt zuständige Staatsrat Vassilis Venizelos (Grüne) im Gespräch mit RTS.

Es ist das erste Mal, dass der Kanton Waadt ein ganzes Wolfsrudel ausrotten will. Er hatte seinen Antrag mit der «besonders hohen Anzahl von Raubtieren» dieses Rudels trotz der bisherigen Regulierungsmassnahmen begründet. 2023 waren bereits drei in diesem Rudel geborene Jungtiere abgeschossen worden. (sda)

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