Eine Ombudsfrau für die Zeitung
Als zweiter Verlag in der Schweiz hat die Somedia AG neu eine Ombudsstelle. Sie soll als eine Art «Schiedsrichter» wirken aber auch Fragen zur Arbeit der Redaktionen beantworten. Dabei gilt eine absolute Schweigepflicht. Das heisst, weder Redaktion noch Geschäftsführung werden je erfahren, von welcher Seite eine Beschwerde kam.
Als zweiter Verlag in der Schweiz hat die Somedia AG neu eine Ombudsstelle. Sie soll als eine Art «Schiedsrichter» wirken aber auch Fragen zur Arbeit der Redaktionen beantworten. Dabei gilt eine absolute Schweigepflicht. Das heisst, weder Redaktion noch Geschäftsführung werden je erfahren, von welcher Seite eine Beschwerde kam.
Susanne Lebrument, mit welchen Anliegen können sich Leserinnen und Leser an Sie wenden?
Die Ombudsfrau nimmt Beschwerden, Anregungen, Ideen zu den redaktionellen Inhalten und beantwortet diese innerhalb von 30 Tagen. Sie dient als Ansprechsperson und vermittelt zwischen Leserinnen und Lesern und der Redaktion. Sie beantwortet auch Fragen zur redaktionellen Arbeit. Zum Journalistenkodex und erklärt die tagtägliche Pressearbeit.
Warum erachten Sie die Schaffung einer Ombudsstelle als wichtig?
Ich persönlich glaube, dass Medien ein Imageproblem haben und ein Verständnisproblem. Ein Problem mit ihrem Ruf, der wenigstens zu einem Teil hausgemacht ist. Die Ombudsstelle soll transparent aufzeigen, wie eine Redaktion arbeitet, da sein für Leserinnen und Leser bei Beschwerden, für Ideen, für Anregungen - und diese gegenüber der Redaktion auch vertreten, vor allem wenn ich überzeugt bin, dass sie Recht haben.
Die DZ und KZ gehören zur Mediengruppe der Somedia AG. Als deren Vizepräsidentin und Delegierte des Verwaltungsrats sind Sie Teil der Unternehmungsführung. Wie viel Unabhängigkeit ist da zu erwarten?
Das Spezielle in einem Medienunternehmen ist, dass die Unabhängigkeit und die Eigenständigkeit der Redaktionen gewahrt werden. Nur so können sie professionell und unabhängig berichten. Wir bei Somedia sagen immer, die Redaktionen sind sankrosankt. Der Unternehmensführung würde es nie einfallen, inhaltliche Vorgaben zu machen. Denn Leserinnen und Leser merken schnell, wenn die Redaktionen irgendwo jemanden nach dem Mund reden. Ich kenne beide Seiten. Ich bin gelernte Journalistin, kenne unsere Redaktionen gut, bin als Verwaltungsrätin aber manchmal auch weit weg von der Redaktion. Viele Leserinnen und Leser kennen mich bereits seit vielen Jahren und vertrauen mir. Darum hat man mich gefragt, ob ich Ombudsfrau werden möchte.
Der Funktion einer Ombudsfrau oder -mann hängt gerne auch das Bild eines zahnlosen Tigers an. Wie viele Zähne haben Sie?
Es geht darum, die Anliegen der Leserinnen und Leser ernst zu nehmen. Darauf zu reagieren. Und ihnen im Gespräch mit der Redaktion eine Stimme zu geben. Manchmal braucht man gar keine Zähne, um etwas zu verändern. Manchmal reicht es einfach zu berichten und einen Konflikt transparent zu machen.
Wie kann man Sie erreichen?
Wer eine Eingabe vorbringen will, kann sich per Mail (ombudsfrau@somedia.ch) oder auch per Brief (Somedia AG, Ombudsfrau, Postfach 491, 7007 Chur) an mich wenden.
Vorname, Name:
Susanne Lebrument
Geboren in: Domat-Ems
Wohnhaft in: Chur
Familie:
verheiratet, Mutter von zwei Kindern (Nikolai 15-jährig) und Julia (14-jährig).
Hobbys: Lesen, Sport, Wandern.
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