Ortsplanung und Gemeinwohl – Wohin steuert die Gemeinde Domleschg?
Die Gemeinde Domleschg ist ein besonderer Ort – geprägt von Menschen, die zupacken, Verantwortung übernehmen und ihre Heimat lieben. Von den sonnigen Hängen in Feldis bis zu den Dörfern im Tal lebt hier ein starker Gemeinschaftsgeist. Doch nach zwei Gemeindefusionen spüren viele, dass dieser Zusammenhalt zu bröckeln beginnt.
Die Gemeinde Domleschg ist ein besonderer Ort – geprägt von Menschen, die zupacken, Verantwortung übernehmen und ihre Heimat lieben. Von den sonnigen Hängen in Feldis bis zu den Dörfern im Tal lebt hier ein starker Gemeinschaftsgeist. Doch nach zwei Gemeindefusionen spüren viele, dass dieser Zusammenhalt zu bröckeln beginnt.
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger haben das Gefühl, dass in der Politik persönliche Beziehungen und Interessen wichtiger geworden sind als Fairness und das Wohl aller. Entscheidungen fallen oft im kleinen Kreis, während viele engagierte Einwohnerinnen und Einwohner kaum mehr gehört werden. Demokratie bedeutet aber, dass jede Stimme zählt – nicht nur jene der Mächtigen oder Einflussreichen.
Die Wurzeln dieser Entwicklung reichen weit zurück. Bereits in den 1990er-Jahren wurden erfahrene und engagierte Kräfte aus den Ämtern der Gemeinde Tomils verdrängt und durch jüngere, unerfahrene Personen ersetzt. Dieses Muster setzte sich fort und führte dazu, dass Wissen, Vertrauen und Kontinuität verloren gingen, vor allem in der Fraktion Tomils..
Auch bei der Fusion der Gemeinde Tomils mit Trans, Paspels, Rodels, Pratval und Almens wurde vieles über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden. Besonders die Berggemeinden Feldis, Scheid und Trans mussten feststellen, dass sie nach der Fusion benachteiligt wurden. Den drei Bergfraktionen wurden Bauflächen entzogen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt. Ich fordere, dass diese Flächen zurückgegeben werden, damit die drei Dörfer wieder angemessen wachsen, neue Familien anziehen und gemeinsam eine Schule eröffnen können.
Die Gemeinde Tomils hingegen ist inzwischen überlastet – mit voller Auslastung der Infrastruktur und kaum noch Raum für neue Projekte. Während im Tal der Platz knapp wird, fehlen in den Bergen Fläche um zu bauen. Eine gerechte Verteilung der Ressourcen wäre nicht nur sinnvoll, sondern notwendig.
Trotz grosser Investitionen in Strassen, Tunnel und Erschliessung der Fraktionen Feldis, Scheid und Trans hat sich wenig verbessert. Die Mittel flossen zwar, doch die Versprechen, wonach neues Leben in diese Dörfer einkehre wurden kaum eingehalten. Die Bergdörfer wurden zu Feriensiedlungen und Rückzugsorten für wenige, während junge Familien und Einheimische dort kaum Perspektiven finden.
Viele Menschen haben genug von den leeren Versprechungen. Sie wollen mitreden, mitgestalten und ihre Heimat wieder lebendig machen. Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner beginnen, an Gemeindeversammlungen Fragen zu stellen und möchten gerne Verantwortung übernehmen. Diese Bewegung zeigt: Demokratie lebt nur, wenn alle mitreden und mitgestalten dürfen – nicht nur eine kleine Gruppe von Auserwählten.
Darum ist es höchste Zeit, dass die Gemeinde Domleschg zu althergebrachten Werten und Idealen zurückfindet. Sie darf nicht zum Spielplatz für Immobilieninteressen oder zum Ort für persönliche Machtspiele werden. Stattdessen braucht es eine ehrliche, transparente Politik – eine Planung, die Rücksicht auf Mensch, Natur und Zukunft nimmt.
Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass alle acht Fraktionen gleichermassen berücksichtigt werden, je nach ihren jeweiligen Stärken und Besonderheiten. Jede Fraktion ob oben am Berg oder unten in unserem schönen Tal, hat Potenzial, das es zu fördern gilt. Nur gemeinsam kann die Gemeinde Domleschg wieder wachsen und zu dem werden, was sie sein kann: eine starke, lebendige Gemeinschaft, die ihre Wurzeln achtet und mutig in die Zukunft blickt.
Wer möchte mitreden?
Bitte besuchen Sie die nächste Gemeindeversammlung!
Gleichgesinnte melden sich bitte unter der Email: ortundplanung@gmail.com
Othmar Caviezel, Tomils