Buchtipp Mai
In unserem Buchtipp präsentieren wir euch die besten Bücher des Monats. Lasst euch inspirieren und entdeckt spannende Bücher für Gross und Klein!
In unserem Buchtipp präsentieren wir euch die besten Bücher des Monats. Lasst euch inspirieren und entdeckt spannende Bücher für Gross und Klein!

Roman des Monats Mai:
Johanna Swanberg: «Sommer ohne Plan», Hoffmann und Campe Verlag
Ach, diese anstrengende Welt da draussen! Brauchen Sie auch gerade ein bisschen Leichtigkeit, Witz, Abwechslung? Mit diesem schwedischen Bestseller bewegen sie sich mit dem ersten Kapitel „Mai“ schon mal in den richtigen Monat und in ein lockeres Leseerlebnis. Sie dürfen mit Cassi, einer perfektionistisch veranlagten Restaurantmanagerin, eine besondere Art von Burn-Out-Bewältigung erfahren. Ihre gedankliche To-Do-Liste war immer endlos gewesen. Doch im „Juni“ gibt sie sich in ihrem neuen Zuhause, einer sanierungsbedürftigen Waldhütte, der Spontanität und dem Nichtstun hin. Bis „Juli“ hat sie es geschafft, ihre lang erworbenen verbalen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen auch in die abgelegene Dorfgemeinschaft zu tragen. Doch sie trägt ein bisschen dick auf und wird dort als eine Art Selbsthilfe-Guru wahrgenommen, der sie beileibe nicht ist. Dem Rotwein sei Dank verdrängt sie das schlechte Gewissen um diese kleine Scharade. Sie lässt das Schauspiel mit viel Souveränität bei völliger Ahnungslosigkeit zu ihren Gunsten laufen. Dank ihrer sprühenden Fantasie und einiger städtischer Erfahrung kann sie die dörfliche Nachfrage nach spirituellen Heil-Therapien sogar bedienen. Sehr zu unserem Vergnügen. Und ganz nebenbei zeigen Nachbarn und Besucher langsam auch Wirkung bei Cassi selbst. Was so ein paar planlose Monate in einer neuen Umgebung doch ausmachen: neue Erkenntnisse, neue Freunde, neue Zuversicht. Ach, was! Bei so einer Geschichte allein kann einem schon warm ums Herz werden. Heilt von innen!

Kinderbuch des Monats Mai:
Akiko Miyakoshi: «Die kleine Spitzmaus», Verlag Jacoby & Stuart
Das Leben der kleinen Spitzmaus ist ziemlich durchstrukturiert. Vom Aufstehen am Morgen bis zum Zu-Bett-Gehen folgt alles einem festen Ritual. Ziemlich langweilig und nicht unbedingt Stoff für ein Buch, könnte man meinen. Doch wie Akiko Miyakoshi die Geschichte mit kurzen, einfachen Sätzen erzählt und die Leser:innen mit ihren poetischen Illustrationen sofort ins Geschehen mit hineinnimmt, zeigt, dass es nicht immer Spektakel braucht, um ein Buch zur Lieblingslektüre zu machen.
Und dann gehören zum Leben der kleinen Spitzmaus ja auch noch die Träume – Träume von schönen Reisen auf unbekannte Inseln. Und Freunde gibt es auch. Mit denen kann man gemütlich zusammensitzen, essen und musizieren.

Sachbuch des Monats
Roberto Saviano: «Treue. Liebe, Begehren und Verrat – Die Frauen in der Mafia», Verlag Hanser
Hier werden einmal die Frauen der grossen und kleinen Mafiosi portraitiert. Wie immer nach ausgezeichneter Recherche erzählt der ausgesprochene Mafia-Kenner Roberto Saviano nach wahren Begebenheiten nach, welche Rolle die Frauen an der Seite der mächtigen Männer spielten. Familie ist alles und zentral. Ob die Frauen aber wie ein Stück Vieh innerhalb derer behandelt werden oder sie selbst aufsteigen, das gilt es in diesem Buch zu erkunden. Und es werden ein paar Fragen aufgeworfen und beantwortet: Suchten die Frauen die Nähe der starken Führer, um sich selbst Vorteile zu verschaffen? Werden sie selbst zu Führerinnen, wenn sie nur genauso brutal und durchsetzungsstark sind wie ihre Söhne, Männer und Väter? Oder gibt es sogar Unterschiede im Rollenverständnis in Cosa Nostra und Camorra? Wie immer furchtbar und doch ziemlich wahr.