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Es lebe die Poesie!

Dieses Wochenende findet in Chur das Finale des nationalen Sprachenwettbewerbs Linguissimo statt. Die Veranstaltung, welche bereits zum elften Mal durchgeführt wird, sucht jedes Jahr neue und talentierte Schreiber. Erstmals in der Jury ist auch die junge Bündner Schreiberin Dominique Dosch.

09.05.19 - 04:30 Uhr
Kultur

Mit rhythmischen Worten, Kreativität und einer schönen Sprache versuchen sich 30 Schreiberinnen und Schreiber dieses Wochenende an der Poesie. Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren aus allen Schweizer Sprachregionen reisen nach Chur, um ihre sprachlichen Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Mit dabei sind auch drei Bündner, davon zwei Rätoromanen. Diese werden unter anderem von der 24-jährigen Bündnerin Dominique Dosch betreut und in die Poesie eingeführt. Sie leitet erstmals gemeinsam mit drei anderen den zweitägigen Workshop.

Was erwartet die Jugendlichen genau?

Zu Beginn werden die Kinder jeweils in ihren Sprachen betreut und mit Inputs zum literarischen Genre der Poesie unterrichtet. Ich werde mit den zwei romanischsprechenden Kindern arbeiten. In einem zweiten Schritt haben die Jugendlichen die Chance, mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Sprachregionen poetische Texte zu schreiben. Dadurch wird auch ein kultureller Austausch gefördert. Die drei besten Zweier-Teams gewinnen eine Reise in eine europäische Stadt.

Poesie gehört zu den literarischen Königsdisziplinen. Mit welchen Methoden möchten Sie es den Jugendlichen näherbringen?

Ich möchte ihnen bestehende Texte zeigen und mit ihnen den Aufbau von rhythmischer sowie moderner Poesie anschauen. Am Wichtigsten ist mir aber, dass sie mitnehmen, dass es bei der Poesie auf das Wesentliche ankommt und dass sie den Fokus jeweils selbst setzen können.

Sie schreiben selbst auch – welchen Stellenwert hat das Schreiben bei Ihnen und wie stehen Sie zur Poesie?

Schreiben ist für mich immer noch ein sehr schönes Hobby, wofür ich zurzeit zwar eher wenig Zeit habe. Ich selbst schreibe erst seit zwei Jahren Poesie. Ich finde es eine sehr schöne Art, sich mit wenigen aber schönen Wörtern auszudrücken.

Linguissimo wird seit 2008 vom Forum Helveticum, der Organisation für sprachkulturelles Verständnis in der Schweiz, und seinen Partnern durchgeführt. Das Finale des Sprachwettbewerbs findet jedes Jahr in einer anderen Sprachregion statt. In diesem Jahr wird die Veranstaltung im Haus der Lia Rumantscha durchgeführt, weil die Sprachorganisation ihr 100-jähriges Jubiläum feiert und die Jugendlichen dadurch für die vierte Landessprache sensibilisiert werden sollen. Die romanische Kultur wird den Jugendlichen auch kulinarisch näher gebracht, indem unter anderem Pizokels gekocht werden. Am Samstag wird von der Lia Rumantscha ein Crashkurs «Was ist Romanisch?» durchgeführt. (can)

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