Was tun, wenn das Haustier ausbüxt?
Wenn das geliebte Haustier entläuft, ist das eine schockierende Situation für Frauchen und Herrchen. Falls euch das einmal passiert, keine Panik. Diese Tipps helfen euch.
Wenn das geliebte Haustier entläuft, ist das eine schockierende Situation für Frauchen und Herrchen. Falls euch das einmal passiert, keine Panik. Diese Tipps helfen euch.
Es ist schnell passiert: Auf der Gassirunde hat der Hund eine Fährte aufgenommen und seine Ohren auf Durchzug gestellt. Oder die Katze befindet sich auf Mäusejagd, und plötzlich ist sie ausser Sichtweite. Das Herz der Haustierbesitzerinnen und -besitzer beginnt zu pochen, und sie sind nur eins – schockiert. Wie handelt man in solchen brenzligen Situationen richtig? Und was, wenn ich die Finderin oder der Finder eines Tieres bin? Folgende Ratschläge helfen euch.
1. Keine Hektik
Die Kantonspolizei Graubünden rät in erster Linie, Ruhe zu bewahren und sich zu fragen, weshalb der Hund überhaupt weggelaufen ist. Ist das Tier zum Beispiel wegen Lärm erschrocken? «In der Regel kommen Hunde wieder an den Ort zurück, von dem sie weggelaufen sind», sagt Anita Senti, Mediensprecherin der Bündner Polizei. Dies könne aber eine Weile dauern. «Am Ort des Verschwindens kann eine Decke oder ein Kleidungsstück mit einem dem Hund bekannten Geruch zurückgelassen werden.» Ist der Hund an einem ihm unbekannten Ort entlaufen, sollte laut Polizei eine vertraute Person zum Beispiel beim Parkplatz, Auto oder an der ÖV-Haltestelle (am Ort des Verschwindens) warten.
«In der Regel kommen Hunde wieder an den Ort zurück, von dem sie weggelaufen sind.»
2. Polizei alarmieren
Die Polizei sollte in jedem Fall frühzeitig informiert werden. «Sie erfasst die Meldung über den entlaufenen Hund, die damit für alle Polizistinnen und Polizisten einsehbar ist», erklärt Senti. Bei der Polizei würden auch zugelaufene Tiere gemeldet. So könne oftmals zwischen Personen, die einen entlaufenen Hund melden und solchen, die einen zugelaufenen Hund melden, vermittelt werden. Würden daheim gehaltene Wildtiere vermisst, erfasse die Polizei ebenfalls die Meldung des vermissten Tieres. Um aufgefundene Wildtiere zu bergen, biete sie allerdings Spezialisten auf.
Chiplesegerät auf jedem Polizeiposten und beim Tierarzt
Wer zuerst in Kontakt kommt mit dem entlaufenen Hund (Polizeipatrouille, Tierarzt, Tierheim), liest mit dem Lesegerät die Mikrochipnummer des Hundes aus, die mit der nationalen Datenbank abgeglichen wird. Oftmals kann das Tier laut Senti dank des Mikrochips der Halterin oder dem Halter sofort zurückgegeben werden. Ein solches Chiplesegerät befindet sich auf jedem Polizeiposten und bei den Tierärzten, wie die Mediensprecherin ergänzt: «Wird ein Hund aufgefunden, informiert die Polizei die betreffende Gemeinde, weil im Kanton Graubünden die Gemeinden zuständig sind für herrenlose und entlaufene Tiere.»
3. Augen und Ohren offen halten
«Ergänzend zu den Meldungen an die zuständigen Stellen kann an dem Hund bekannten Orten gesucht und beim nächsten Tierheim nachgefragt werden», so Senti abschliessend. Oftmals machen Hundebesitzerinnen und -besitzer auch kleine Plakataushänge oder verbreiten die Vermisstmeldung auf den sozialen Medien. In solchen Notfällen ist das Bekanntmachen in der Öffentlichkeit also wichtig.
4. Tier gefunden – Tipps für die Finderinnen und Finder
Fundmeldungen von Katzen und Hunden nimmt auch die Schweizerische Tiermeldezentrale entgegen sowie das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit. Gefundene Tiere können einem Tierheim, verletzte Tiere einer Tierarztpraxis übergeben werden. Es gibt auch eine App «Amici» für Meldungen rund um Heimtiere, die nützlich sein kann.
5. Vorbeugen mit Tracker oder Adressanhänger
Es gibt ausserdem sehr präzise GPS-Tracker, in welchem der genaue Standort des Tieres jeweils live auf dem Smartphone angezeigt wird. Alternativ können auch Anhänger mit der Adresse und Telefonnummer ans Halsband angebracht werden. Wenn dann das Tier wegläuft, ist es noch immer schlimm – allerdings kann bestenfalls sehr schnell der Standort ermittelt werden.
6. Leine an – vor allem an heiklen Orten
Niemand kennt euer Haustier so gut wie ihr selbst. Vielleicht tendiert euer Vierbeiner dazu, schnell die Situation um ihn herum zu vergessen, wenn er zum Beispiel Mäusen nachjagt oder den Postboten spannender findet. Oder ihr habt ein Fellknäuel, welches beispielsweise bei Gewitter schreckhaft ist. In solchen Situationen könnt ihr euer Haustier vor sich selbst schützen und den Hund lieber einmal mehr anleinen oder die Katze ins Haus bringen. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass das Haustier das Weite sucht und es zu einem unangenehmen Notfall kommt.
Nicole Nett ist Redaktorin und Chefin vom Dienst für das Newsportal «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos
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