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Unwetter kosten Graubünden eine Million

Im letzten Jahr gab es im Kanton Graubünden Unwetterschäden in der Höhe von rund einer Million Franken. Das ist wenig: Schweizweit liegt der Schaden nämlich bei rund 200 Millionen Franken.

Kristina
Schmid
15.03.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Ein Geröllfeld bedeckt die Val Bondasca nach einem Bergsturz am Piz Cengalo im Bergell.
Ein Geröllfeld bedeckt die Val Bondasca nach einem Bergsturz am Piz Cengalo im Bergell.
YANIK BÜRKLI

Überschwemmungen, Rutschungen und Murgänge führten 2018 schweizweit zu Unwetterschäden in Höhe von rund 200 Millionen Franken. Davon fällt nur eine Million Franken auf den Kanton Graubünden, wie aus der jährlichen Auswertung der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervorgeht.

«Die Schadenssumme ist nicht sehr hoch, gerade im Vergleich mit anderen Jahren», erklärt Norina Andres vom WSL. Im Schnitt würden Unwetterschäden den Kanton Graubünden jährlich rund 17 Millionen Franken kosten. Wenn alle Schäden seit dem Jahr 1972 aufsummiert werden, kommt der Kanton Graubünden auf einen Gesamtschaden von rund 800 Millionen Franken. «Die vergleichsweise tiefe Schadenssumme zeigt, dass es in Graubünden 2018 nicht so viele Unwetterschäden gab.»

Graubünden hatte Glück

2018 war im Unterschied zu anderen Jahren ein eher trockenes Jahr. Und eine Portion Glück führte ebenfalls zur tiefen Schadenssumme: Der Kanton wurde von heftigen Gewittern verschont, die etwa im Kanton Wallis hingegen sehr grosse Schäden angerichtet hatten. «Man kann sagen, dass die Schäden eher unterdurchschnittlich waren. Und, dass sie sich auf die gesamte Kantonsfläche verteilen», sagt Andres. Ein Blick auf die Grafik macht das deutlich:

Klickt die einzelnen Symbole an und erfahrt noch mehr. GRAFIK: SÜDOSTSCHWEIZ QUELLE: WSL

Den grössten Anteil an Schadenskosten trägt kein spezielles Ereignis. Viele kleinere Schäden im Kanton führten zum grossen Ganzen: Es gab Schäden durch Hochwasser, Schäden durch Murgänge, Schäden durch Rutschungen und Schäden durch Stürze.

Dass die meisten Schäden durch Rutschungen und Stürze geschahen, ist laut Andres nichts Aussergewöhnliches. «In einem Bergkanton ist es in den Wintermonaten und im Frühling ganz normal, dass Sturzereignisse auf Strassen passieren.»

Medien helfen mit

In die Datenbank der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft werden Schäden aufgenommen, die verursacht werden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Stürze. Die Daten basieren laut Andres auf Medienberichten, wobei die Schäden jeweils vom WSL grob abgeschätzt würden. 

«Bei uns werden vor allem medienwirksame und grosse Schäden registriert», sagt Andres. Kleinere Ereignisse, über welche die Medien nicht berichteten, würden in der Datenbank folglich auch nicht aufgenommen.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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