×

So erklärt der Gesundheitsdirektor den tieferen Prämienanstieg in Glarus

In Glarus steigen die Prämien weniger stark als anderswo. Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann hat eine Erklärung dafür. Er beobachtet aber, dass die Glarner häufiger zum Arzt gehen. 

Südostschweiz
28.09.22 - 17:06 Uhr
Politik
«Bedauerlich aber Nachvollziehbar»: Der Glarner Regierungsrat Benjamin Muehlemann (FDP) zu den steigenden Krankenkassenprämien. 
«Bedauerlich aber Nachvollziehbar»: Der Glarner Regierungsrat Benjamin Muehlemann (FDP) zu den steigenden Krankenkassenprämien. 
Ueli Weber

Auch im Kanton Glarus steigen die Prämien für die Krankenkassen nächstes Jahr beträchtlich an. Mit einem Kostenanstieg für die Durchschnittsprämie von 4,8 Prozent schneidet das Glarnerland aber besser ab als fast alle Kantone. Der Landesdurchschnitt liegt bei einem Plus von 6,6 Prozent.

Der Glarner Landammann und Gesundheitsdirektor Benjamin Mühlemann (FDP) sieht gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Hauptgrund für das vergleichsweise gute Abschneiden in der Prämienberechnung des Bundes. «Während der Pandemiejahre war die Kalkulation für den Kanton Glarus wohl näher an der Kostenwahrheit als die für andere Kantone», sagt er zur Nachrichtenagentur. Darum sei der Nachholbedarf nun kleiner.

Womöglich sei auch das Kostenbewusstsein im Glarnerland grösser als anderswo. Doch ein Hauptgrund für das vergleichsweise geringe Prämienwachstum sei das nicht.

Glarner gehen häufiger zum Arzt

«Der starke Prämienanstieg ist bedauerlich, aber nachvollziehbar. Er entspricht dem Kostenwachstum», lautet Mühlemanns Fazit gemäss Keystone-SDA. Die Bevölkerung gehe seit der Pandemie häufiger zum Arzt als vor der Pandemie. «Die Sensibilität für die eigene Gesundheit ist wohl gestiegen», mutmasste der Gesundheitsdirektor.

Dass der Prämiensprung der Beginn einer neuen Negativentwicklung ist, befürchtet der Landammann aber nicht. Der starke Prämienanstieg sei vielleicht nicht einmalig, aber kein neuer Trend. «Die Gesundheits-Sensibilität nimmt vielleicht auch wieder ab», hofft er.

Für die Prämienzahler sei es wichtig zu wissen, dass sie die Kasse wechseln könnten, wenn sie mit ihren Prämien nicht zufrieden seien, betonte der Gesundheitsdirektor. (red)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR