×

Mutiertes Virus: Hektische Tage in Arosa

Letzte Woche hat Arosa zusammen mit dem Kanton die Schülerschaft auf das Coronavirus getestet. Die Schulen wurden geschlossen – die Kommunikation dieses Entscheides stiess da und dort auf.

Südostschweiz
01.02.21 - 17:43 Uhr
Leben & Freizeit
Die Schule bleibt nach einem Ausbruch des mutierten Coronavirus geschlossen. Letzte Woche fanden freiwillige Flächentests für die ganze Bevölkerung statt.
Die Schule bleibt nach einem Ausbruch des mutierten Coronavirus geschlossen. Letzte Woche fanden freiwillige Flächentests für die ganze Bevölkerung statt.
KEYSTONE

Die Gemeindepräsidentin von Arosa, Yvonne Altmann, hat ein paar hektische Tage hinter sich. Vergangene Woche trat in Arosa eine mutierte Version des Coronavirus auf. In der Folge wurde die Schule geschlossen und ein zweitägiger Flächentest bei Bevölkerung und Gästen sowie erneute Tests an den Schulen angeordnet. «Erfreulicherweise waren 98 Prozent der Tests negativ – aber von den zwei verbleibenden Prozent waren rund zwei Drittel von der Virusmutation betroffen», so Altmann am Montag gegenüber Radio Südostschweiz. Daraufhin seien rund 200 Personen in Quarantäne geschickt worden.

Schulen in Arosa geschlossen – Primar St. Peter offen

In Arosa wurden Oberstufe, Primarschule und Kindergarten geschlossen. «Die Primarschule in St. Peter konnte offenbleiben, da dort keine Fälle aufgetaucht waren und auch niemand Kontakt zu positiv getesteten Personen hatte. Dieser Entscheid sei am Sonntagabend um etwa 20 Uhr getroffen worden – was für die Kommunikation an die betroffenen Familien wohl etwas kurzfristig gewesen sei, wie Altmann einräumt.

«Die Kommunikation läuft grundsätzlich über den Kanton», erklärt sie und ergänzt: «Da sollten wir als Gemeinde nicht selbständig kommunizieren, was in diesem Fall zur einen oder anderen schwierigen Situation geführt hat.» Grundsätzlich glaube sie jedoch, das Ganze sei gut abgewickelt worden. «Wir werden aber analysieren, ob wir in solchen Situationen künftig besser und schneller kommunizieren können. Uns war es wichtig, die bekannten Fälle so schnell wie möglich in Quarantäne schicken zu können.»

Zusammenarbeit für gut befunden

Martin Bühler, Leiter des kantonalen Führungsstabes, fasst die Testresultate gegenüber Radio Südostschweiz zusammen: «Wir haben insgesamt 2794 Leute getestet. Davon waren 76 positiv, von denen wiederum 63 die Virusmutation aufwiesen.» Die ganze Aktion und auch die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Gesundheitsfachpersonen vor Ort sei gut verlaufen. «Es ist gut, dass wir schnell reagieren und sofort testen konnten. Wir werden am Mittwoch erneut in den Schulen testen. Am Donnerstag und Freitag wird sich die Bevölkerung zum zweiten Mal testen lassen können», erklärt Bühler.

«Rasch und breit kommuniziert»

Bereits am letzten Donnerstag-Abend äusserten sich auf Social-Media-Plattformen vereinzelte Einwohner kritisch zur Kommunikation in Arosa. Angesprochen auf die Kommunikation an die betroffenen Eltern zeigt sich auch Bühler verständnisvoll: «Ich verstehe, dass man verärgert ist, wenn man Informationen indirekt aus den Medien erhält.» Die Kommunikation in so einem Fall sei wichtig. Er sei jedoch auch der Meinung, dass am Sonntagabend sehr schnell und breit informiert worden sei.

Die Schulen in Arosa bleiben vorerst noch bis kommenden Samstag geschlossen. (dje)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Die Zeit, in der Globalisierung vor allem eine wundersame Vermehrung von Freiheit, Mobilität, Absatzmärkten und Arbeitskräften bedeutete, ist jetzt definitiv vorbei.

Und wie kam der Virus von GB nach Arosa? GB grenzt weder an die Schweiz an und selbst zum übrigen Europa sind die Verbindungen weitgehend unterbrochen; Z.B. Deutschland, Österreich lassen keine Flugzeuge aus GB landen. Welchen "Schleichweg" wird es da wohl gegeben haben? Auch das sollten die Behörden kommunizieren, zumal man sicher ein Contact-Tracing durchgeführt hat. Für das eigene Verhalten im Rahmen der Eigenverantwortung sind diese Informationen von erheblicher Bedeutung, zumal ich als Bewohner der Gemeinde u.U. einer erheblichen Infektionsgefahr ausgesetzt werden könnte.

Mehr zu Leben & Freizeit MEHR