Zwischen Froschkönig und Frau Holle
Bane bringt Farbe nach Lenzerheide: Der Churer Graffiti-Künstler hat die Strassenunterführung bei der Talstation Rothorn in eine neue Themenwelt verwandelt.
Bane bringt Farbe nach Lenzerheide: Der Churer Graffiti-Künstler hat die Strassenunterführung bei der Talstation Rothorn in eine neue Themenwelt verwandelt.

Mehr als nur eine Strassenunterführung: Zwischen dem Heidsee und der Talstation Rothorn in Lenzerheide ist eine künstlerische Verbindung entstanden. Mitverantwortlich für diese fotorealistische Kunst ist der Churer Streetart-Künstler Fabian Florin, besser bekannt unter seinem Künstlername «Bane». Die einst graue, verblätterte Farbe an den Wänden versetzt neu nicht nur in eine, sondern direkt in zwei andere Welten. Kommt man in der Unterführung seitens Heidsee, fühlt man sich inmitten von Fischen und Taucher wie in einer Unterwasserwelt. Auf der anderen Strassenseite angekommen steigt der Blick in Richtung Berge. Ein kleines Mädchen bestreut mit der Zuckerdose in der Hand die Gipfel weiss.

Lieber Kunst statt Werbung
Initiiert wurde das Projekt von der Lenzerheide Bergbahnen AG. Für den CEO Thomas Küng war die Unterführung kein würdiger Einstieg in die Bergwelt: «Das Erlebnis für den Gast beginnt bereits im Tal und die Unterführung ist als einziger Durchgang für die Fussgänger der erste Berührungspunkt», begründet er die Investition. Mitfinanziert sei das Projekt von der Gemeinde Vaz/Obervaz geworden. Küng hätte die Unterführung von Anfang an als Platz für Kunst nutzen wollen und nicht als Werbefläche. Diese Haltung unterstützt auch Bane: ««Ich bin grundsätzlich Fan davon, nicht das zu zeigen, was an diesem Ort passiert, sondern etwas Neues zu kreieren.» Der Bezug zu den klassischen Kindermärchen mit Frau Holle und dem Froschkönig ist allerdings mehr zufällig passiert. «Streetart entsteht oft erst vor Ort. So habe ich auch erst beim sprayen auf Platz dem Frosch die Krone aufgesetzt», verrät Bane.

40 Arbeitstage für 210 m2
Unterstützt wurde Bane vom italienischen Graffitikünstler Cosimo «Cheone» Caiffa. Auch er hat sich der fotorealistischen Graffiti-Kunst verschrieben und war somit ein idealer Partner für das grosse Projekt: Ganze 210m2 gross sei das Endergebnis nämlich gemäss Lenzerheide Bergbahnen. Zusammen mit dem Projektleiter Robert Dörre hätten die drei über 40 Arbeitstage in das Werk bei der Unterführung in Canols investiert. Herausfordernd sei neben der unsicheren Witterung insbesondere die Architektur der Unterführung gewesen. Der Bogen beim Aufgang, die verschiedenen Perspektiven und vor allem die schlechten Lichtverhältnisse mussten berücksichtigt werden. «Ich hätte in der Unterführung gerne etwas anders gearbeitet, musste aber auf die vielen Detailarbeiten verzichten, weil das Auge diese in dem Licht schlicht nicht wahrnimmt», bedauert Bane. (kop)
Bane, du bist ein grosser…
Bane, du bist ein grosser Künstler, ich habe grossen Respekt vor deiner Arbeit!