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Mit kühlem Kopf durch die Hundstage

Graubünden steht eine Hitzewelle bevor. Genau genommen: eine «Mini»-Hitzewelle. Während über das Wochenende die Temperaturen weit über 30 Grad steigen können, zeichnet sich am Sonntag etwas Abkühlung ab.

Benjamin
Repolusk
31.07.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Immer schön cool bleiben: Zwei Jungs geniessen die heissen Ferientage in der Badi Thusis.
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Der Hochsommer ist da – wenn auch mit etwas Verspätung. Temperaturen jenseits der 30 Grad laden zum süssen Nichtstun am Badestrand oder im heimischen Garten ein – dennoch können die hohen Temperaturen den Menschen und der Natur auch einiges abverlangen. Die Churer Stadtpolizei reagierte bereits und verteilte diese Woche gratis Wasserflaschen im Stadtgebiet, um die Bevölkerung vor den Auswirkungen der Bullenhitze zu schützen.

Und auch die anderen Bündner Regionen schmoren unter der erbarmungslosen Sommersonne der Hundstage. Als Hundstage werden die statistisch wärmsten 30 Tage des Jahres bezeichnet, vom 23. Juli bis 23. August. In der Region Misox wurde deshalb sogar ein generelles Feuerverbot erlassen (Ausgabe von gestern).

So heiss wirds in Graubünden

Graubünden darf sich auf ein hitziges Wochenende einrichten – so viel steht fest. Gemäss Christoph von Matt vom Wetterservice Meteotest klettern die kommenden Tageshöchstwerte auf bis zu 34 Grad (detaillierte Wetterprognose siehe Seite 27). Als Grund für die Hitzewelle nennt er die sogenannte «Südwestanströmung». Dabei gelangt heissere, subtropische Luft aus dem Mittelmeerraum in die Schweiz. Zusammen mit dem anhaltenden Hochdruckwetter und der damit verbundenen starken Sonneneinstrahlung heizt dies die Lufttemperatur auf. Die heissesten Temperaturen in den nächsten Tagen werden gemäss dem Wetterexperten in der Region Domleschg erwartet. In Chur geht man von ähnlichen Werten aus. Nicht übertreffen werden die prognostizierten Temperaturen jedoch den Schweizer Hitzerekord von 41,5 Grad – gemessen 2003 in der Misoxer Gemeinde Grono.

Keine «klassische» Hitzewelle

Aus meteorologischer Sicht von einer «Hitzewelle» zu sprechen, ist laut von Matt aber ein Grenzfall. Die Definition einer Hitzewelle berücksichtige sowohl die Temperatur als auch die Anzahl aufeinanderfolgender Tage, erläutert der Meteorologe. Hierbei sei von drei bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit Temperaturen von über 30 Grad auszugehen. Da in Graubünden in den meisten Orten aktuell höchstens drei aufeinanderfolgende Hitzetage erwartet werden, sei der Begriff «Mini-Hitzewelle» passender, so der Wetterexperte weiter.

Vorsicht bei der Abkühlung

Angesichts der drückenden Hitze bleibt für viele nur der Sprung ins kühle Nass. Dies kann Abkühlung bringen – oder, bedingt durch den Temperaturschock, lebensgefährlich sein, erklärt die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft. Die grossen Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Luft sind für den Körper eine enorme Stresssituation. Gibt man ihm Gewöhnungszeit, können die Gefahren auf ein Minimum reduziert werden. Am besten geht dies, wenn man vor dem Gang ins Wasser eine Dusche nimmt. Alternativ kann man auch langsam ins Wasser laufen, die Arme abwechselnd eintauchen und damit das Gesicht und den Oberkörper benetzen.

Benjamin Repolusk ist Videojournalist bei TV Südostschweiz. Ursprünglich aus Österreich absolvierte er sein Volontariat bei Somedia in Chur und berichtet nun aus Graubünden. Mehr Infos

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