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Flims lässt Projekt «Prau la Selva Retreat» fallen

Das «Nature Retreat Prau la Selva» in Flims wird versenkt. Das Resort-Projekt ist laut Mitteilung der Gemeinde am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Wie es mit dem Areal weitergeht ist aber noch offen. Im Frühjahr 2020 wird über eine Initiative und voraussichtlich über einen Gegenvorschlag dazu abgestimmt.

Südostschweiz
06.11.19 - 15:31 Uhr
Leben & Freizeit

Die Pläne in Flims waren ambitioniert: Das Sport- und Freizeitzentrums Prau la Selva sollte durch ein Resort mit zahlreichen Wohnhütten und einem künstlichen See, das «Nature Retreat Prau la Selva» ersetzt werden. Schnell formierte sich aber auch der Widerstand im Dorf, eine IG wurde gegründet, die für den Erhalt der Sportanlagen kämpfte und Unterschriften für eine Petition sammelte. Wie sich jetzt zeigt, hat sich der Kampf der IG aus ihrer Sicht gelohnt. In einer Mitteilung schreibt die Gemeinde Flims, dass man das Retreat-Projekt nicht weiter verfolgen werde. «Aufgrund der zahlreichen ablehnenden Rückmeldungen aus der Bevölkerung erachtet der Gemeindevorstand jedoch die politische Realisierbarkeit als nicht gegeben. Der Gemeindevorstand verzichtet daher, trotz des grossen touristischen Potentials, auf die Weiterbearbeitung dieses Projektes», schreibt die Gemeinde.

Einen Teilsieg hat die IG Prau la Selva damit eingefahren. Nicht vom Tisch ist aber weiterhin die Intitiative zum «Erhalt und Aufwertung des Sport- und Freizeitzentrums Prau la Selva», die Mitte dieses Jahres eingereicht und von der Gemeinde für gültig erklärt wurde, und die voraussichtlich im Frühjahr 2020 zur Abstimmung kommen wird. Die Initiative fordert, dass das heutige Sportzentrum «in der bestehenden Form erhalten, lückenlos weiterbetrieben und aufgewertet und ausgebaut wird.»

Gemeinde lehnt Intitiave ab und arbeitet an Gegenvorschlag

Die Gemeinde Flims rechnet für dieses Vorhaben mit Investitionskosten von rund 15 Millionen Franken und danach mit einem erheblichen Betriebsverlust. Sie empfiehlt darum die Initiative jetzt schon zur Ablehnung und arbeitet an einem eigenen Gegenvorschlag. Dabei würden die Bedenken aus der Bevölkerung berücksichtigt und der Schwerpunkt des Vorschlags «auf die Realisierung eines modernen und attraktiven Campingplatzes mit vielfältigem Freizeitangebot für die Bevölkerung und die Gäste gelegt.» Dazu gehöre auch die Aufwertung des Hochseilparks und die Errichtung zusätzlicher Freizeitattraktionen in Prau La Selva sowie bei der Waldhaus Arena. 
 
In der Konsequenz sei die heutige Eishalle Prau La Selva, mit Ausnahme der Parkgarage, zurückzubauen, heisst es weiter. Dieser Vorschlag werde nun durch den Gemeindevorstand konkretisiert, damit die Stimmbevölkerung im Hinblick auf die geplante Urnenabstimmung im Frühjahr 2020 eine echte Alternative habe. Das Eisfeld soll aber nicht ersatzlos wegfallen: Im kommenden Winter wird als Pilotprojekt ein temporäres, offenes Eisfeld von stattlicher Grösse vor der Waldhaus Arena erstellt. Bewährt sich das Konzept, so wird das Stimmvolk später über eine dauerhafte Lösung entscheiden, wie die Gemeinde abschliessend schreibt. (ofi)

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