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Der König der Alpen geniesst das Leben

In Pontresina wollen immer mehr Leute die Steinböcke hautnah erleben – doch Abstand halten ist wichtig.

Südostschweiz
14.05.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

von Mayk Wendt (Text & Bilder)

Seit vielen Jahren sind die Steinböcke von Pontresina eine Touristenattraktion. Bis auf wenige Meter kann man dem König der Alpen nahekommen. Doch wie nah ist weit genug?

Die Ruhe und das Abstandhalten nach dem langen und harten Winter ist wichtig für die Steinböcke und auch für alle anderen wild lebenden Tiere im Engadin. Das frische und proteinreiche Futter können die Steinböcke zu dieser Jahreszeit nur an den unteren, schneefreien Hängen finden. Genau diese Hänge sind für Wanderer jeden Alters leicht und in wenigen Minuten per Fuss zu erreichen.

Bisher konnte Pontresina Tourismus mehr als zehn Führungen mit durchschnittlich zehn Gästen durchführen. «Wir haben das Angebot auf drei Führungen pro Woche ausgebaut», sagt Selina Grass von Pontresina Tourismus. «Wir wollen die Touristen bei dem Erlebnis begleiten und damit auch für die Nähe, die es verträgt sensibilisieren.» Zudem wurden Hinweisschilder mit «Benimmregeln» aufgestellt.

Keine Zwischenfälle

«Der Steinbock ist klug genug zu wissen, dass der Mensch im Frühjahr keine ernsthafte Gefahr darstellt», sagt Hans Lozza vom Schweizerischen Nationalpark. «Trotzdem: Fühlen sie sich in die Enge getrieben, ertragen sie das schlecht und können auch mal ihre Hörner senken.»

Bisher kam es zu keinen Zwischenfällen. Der zunehmende Selfiewahn trage dazu bei, dass der Mensch immer weniger Verständnis für die respektvolle Entfernung zum Tier hat. «Es ist nach wie vor ein wildes Tier. Und die freie Natur ist kein Zoo», fügt Lozza hinzu. Die Tiere könnten zwar jederzeit flüchten, trotzdem könne man nie mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass sie friedlich reagierten. Seit Jahren nimmt die Nachfrage nach den Steinbocktouren in Pontresina zu. Auch Lozza sieht dies als Chance für die Sensibilisierungsarbeit und hofft auf das Verständnis der Menschen.

Mit dem Fernglas auf Distanz

Im Nationalpark kann man seit 2016 hochwertige Swarovski-Ferngläser für Wildbeobachtungen ausleihen. Das Angebot komme bei den Gästen und Wanderern sehr gut an, so Lozza. «Mit diesen hochwertigen Gläsern ist es ein anderes Schauen. Man muss nicht mehr nahe an das Tier heran. Die Gäste sind begeistert.» Pontresina Tourismus bietet bisher noch keine Fernglas-Ausleihe an. Bei den Führungen trage der Wanderleiter oftmals ein Fernglas mit sich, dass er auch Gästen zur Verfügung stellt.

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Pontresina ist ja selber schuld man macht werbung ohne ende um ein paar Fr zu verdienen traurig aber wahr und jetzt jammer ist doch ganz klar das solche massen Leuten sich nicht an den abstand halten warum.sollten sie auch fragt sich jeder warum.so nahe komm ich nie wieder

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