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Winterlicher Flug über den leeren Zervreilasee

Die Sanierungsarbeiten an der Zervreilastaumauer verzögern sich wegen der Kälte zu Jahresbeginn. Spektakulär sieht der leere See aber auf jeden Fall aus.

Südostschweiz
15.03.18 - 07:39 Uhr
Wirtschaft
Eindrücklichere Bilder als mit einer Drohne aufgenommen, gibt es kaum. VIDEO MARCO HARTMANN

Es ist ein mulmiges Gefühl, wenn man auf der Zervreila-Staumauer steht und auf beiden Seiten fast 151 Meter in die Tiefe blickt. Normalerweise befinden sich hinter der grossen Mauer bei Vals rund 100 Millionen Kubikmeter Wasser. Jetzt ist der Zervreilasee so gut wie leer. Im Februar wurde der See bis auf ein Restvolumen abgesenkt, damit die Sanierungsarbeiten der Nebenanlagen der Staumauer voranschreiten können. 200'000 Kubikmeter Wasser sind jetzt noch im See, den Projektleiter Hans-Peter Capatt als «leer» bezeichnet.

Die Sanierungsarbeiten wurden bereits im Oktober des letzten Jahres in Angriff genommen. Im Moment stecke man mittendrin, sagt Capatt. «Bis jetzt kann ich mich dem Verlauf der Sanierungsarbeiten noch nicht ganz zufrieden sein», sagt er. «Wir sind nicht so schnell vorangekommen, wie wir es gerne hätten.» Bei einem Projekt wie diesem sei das aber nichts anderes als normal.

Tauchen bei -25 Grad Lufttemperatur ist fast nicht möglich

Mit ein Grund für die Verzögerungen waren die schwierigen Wetterverhältnisse des Winters. «Während den extrem kalten Tagen konnte es sein, dass wir die Arbeiten einstellen mussten», so Capatt. Vor allem den Tauchern, die unter Wasser arbeiten, hätten die kalten Temperaturen Probleme bereitet. Während es im Wasser um die vier Grad kühl war, sei die Gefahr beim Auftauchen gross gewesen, bei minus 25 Grad sogleich an einem Geländer festzufrieren.

Zudem mussten zur Sicherheit der Arbeiter auch schon Felsen von Eis befreit und Lawinen gesprengt werden. «Es gibt immer ein Risiko, aber wir reduzieren das auf ein Minimum», sagt Capatt. So sei zum Beispiel bei Niederschlägen ein Lawinendienst im Einsatz, der die Situation täglich beurteile.

Und so sah es am Zervreilasee im letzten Sommer aus. Das Video stammt aus unserer Serie #SOhebtab. (rac)

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